Einen erheblichen Anstieg der Verdachtsfälle auf Gefährdung von Kindeswohl hat der Kinderschutzbund für das vergangene Jahr registriert.

2008 habe es in der Hansestadt fast 40 Prozent mehr Fälle gegeben als 2007, berichtete NDR 90,3 unter Berufung auf den Kinderschutzbericht 2008. Demnach hatten Polizei, Bürger und Jugendamtsmitarbeiter im vergangenen Jahr fast 10 000 mal den Verdacht, dass das Wohl eines Kindes gefährdet ist. Im Vergleich zum vorangegangenen Kinderschutzbericht sei das ein Anstieg um 38,2 Prozent. Als gefährdet gilt ein Kind dann, wenn seine Lebensumstände so sind, dass sie seine Entwicklung schädigen. Bei fast jeder fünften Meldung lag der Verdacht auf Vernachlässigung nahe, bei ebenso vielen Fällen wurden gewalttätige Konflikte zwischen den Eltern vermutet. Die Experten sehen in einer ersten Einschätzung eine gestiegene Sensibilität der Hamburger als Ursache für den Anstieg. Bei etwa 90 Prozent der eingegangenen Verdachtsmeldungen auf Kindeswohlgefährdung sahen die Mitarbeiter der Allgemeinen Sozialen Dienste Handlungsbedarf.