Unverständlich

"Das Gipfelkreuz ist klar erkennbar", Abendblatt, 19. Oktober

Es wurde doch im Zusammenhang mit der Finanz- und Wirtschaftskrise immer wieder auf die Lasten sowie die Maßnahmen zu deren Überwindung in den kommenden Jahren hingewiesen, die die ganze Republik zu tragen haben. Der schwarz-gelbe Steuerstreit ist daher unverständlich. Was offensichtlich vollkommen ausgeblendet wird, auch in den Medien, ist die Tatsache, dass bereits Steueränderungen im Gesetzblatt stehen und ab 2010 Gültigkeit haben. Diese wurden von der schwarz-roten Koalition auf den Weg gebracht. Allein die aufgrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts volle Berücksichtigung der gesetzlichen Krankenversicherungsbeiträge als Sonderausgabenabzug bei der Einkommen- bzw. Lohnsteuer macht einen großen Teil der Steuerminderungen in der Zeit von 2010 bis 2012 in Höhe von zweistelligen Milliardenbeträgen aus. Man kann der neuen Koalition nur zurufen, lasst die Finger zum jetzigen Zeitpunkt von Steuersenkungen, denkt an das Gemeinwohl.

Jürgen Schmidt, per E-Mail

Furcht

Nach Lektüre Ihrer Berichte über die Koalitionsverhandlungen in Berlin und dem beschlossenen Koalitionsvertrag in Kiel kann ich nur noch sagen: Ich fürchte mich vor Politikern, denn sie scheinen nicht zu wissen, was sie tun. Ein großes Problem in der Bildungspolitik auf Bundesebene ist der Flickenteppich bedingt durch den Föderalismus, nun bringt Schleswig-Holstein den Flickenteppich bildungspolitisch auf Nano-Ebene ein. Auf Bundesebene graust es mich um die finanzielle Zukunft unserer Kinder, wer soll diese ins Auge gefasste Zeche eigentlich bezahlen?

Günther Hohenstein, per E-Mail

Dilettantismus

"Gericht erlaubt vorerst umstrittene Affenversuche", Hamburger Abendblatt, 20. Oktober

Wir sind entsetzt, dass das Leiden der Affen noch immer kein Ende hat. Wie ist es möglich, dass es überhaupt erlaubt ist, den Kopf dieser Makaken aufzubohren, darin Elektroden zu versenken und man sie darauf trainiert, stundenlang in einem Primatenstuhl bewegungslos eingezwängt, geometrische Figuren auf einem Bildschirm zu beobachten? Und darf man sie vorher absichtlich dürsten lassen, damit sie während der Versuche auch motiviert sind, sich durch richtige Antworten ein paar Tropfen Apfelsaft zu "erarbeiten"? Darauf gibt es nur eine Antwort: Nein, denn Tiere als lebende Mosaiksteine für die erkenntnistheoretische Synthese menschlicher Erkrankungen zu benutzen, ist absoluter wissenschaftlicher Dilettantismus.

Christa Winkel, per E-Mail

Frechheit

"Tonnenweise Gammelfleisch verkauft", Abendblatt, 20. Oktober

Beim Lesen dieses Artikels kann ich einfach nicht mehr an mich halten. Müssen wir (die Verbraucher) uns denn alles gefallen lassen? Ein mehrfacher Betrüger und Lügner vereinbart mit der Staatsanwaltschaft einen "Deal" und kommt mit einer Bewährungsstrafe, Geldstrafe und einem teilweisen Berufsverbot davon? Eine Frechheit! Einen Deal, eine Abmachung und daraus resultierende Strafminderung kann es geben für jemanden, der zwar strafbar gehandelt hat, aber der wenigstens mithilft, weitere Straftäter zu überführen, ähnliche Taten zu verhindern und Reue zeigt. Aber doch bitte nicht für jemanden, der über längere Zeit hinweg altes, verdorbenes Fleisch unter frisches Fleisch gemischt, betrogen und getäuscht hat, wo es nur ging. Nicht für jemanden, der durch diesen Umgang seinen mangelnden Respekt gegenüber seinen Kunden und dem Endverbraucher demonstriert. Welche Signale sendet diese Abmachung? Dass es völlig egal ist, was man sich erlaubt, wie frech und dreist man ist. Weil man ja sowieso davonkommt. Einfach nur schade, und meiner Meinung nach wird das keinen Schutz bieten vor einer Wiederholung!

Diana Sauerwein, per E-Mail

Fußball und Formel 1

"Den Schuss nicht gehört", Hamburger Abendblatt, 20. Oktober

Wahrscheinlich gehöre ich zu den wenigen Zuschauern, denen die Pfiffe eher peinlich waren. Ich habe für zwei Tickets 81 Euro bezahlt. Es hört sich bei den meisten Zuschauern ja an, als koste jedes Ticket 80 Euro. Die Pfiffe zur 2. Halbzeit waren okay, und ich denke, dass Michael Ballack die auch nicht moniert hätte, wenn es dabei geblieben wäre. Dass das Pfeifkonzert aber schon nach 20 Minuten losging und bei jedem Fehlpass, Fehlschuss von Mario Gomez fortgesetzt wurde, fand ich persönlich als respektlos und peinlich. Man sollte sich mal überlegen, was Tickets für Formel-1-Rennen kosten und wie oft die Fahrer aus dem Rennen sind, weil sie die Boliden an die Bande setzen. Da meckert keiner über die hohen Ticketpreise und das Versagen der noch höher bezahlten Leistungssportler.

Marlis Knobloch, per E-Mail

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