Musiker Marius Müller-Westernhagen vermisst bei FDP-Chef Guido Westerwelle die nötige Gelassenheit.

Hamburg. Der Hamburger Musiker Marius Müller-Westernhagen hält FDP-Chef Guido Westerwelle nicht geeignet für das Amt des Außenministers. Diesem fehlt nach seiner Ansicht die nötige Gelassenheit. "Wenn du siehst, wie empfindlich er bereits bei Kleinigkeiten in Fernsehdiskussionen oder im Parlament reagiert, dann weiß ich nicht, ob er wirklich die richtige Besetzung ist", sagte Westernhagen im Studio Hamburg (Tonndorf) bei der Aufzeichnung der ARD-Talksendung "Beckmann", die heute um 22.45 Uhr ausgestrahlt wird. Der Musiker: "Einen großen Außenminister hat immer eine große Gelassenheit ausgezeichnet." Auch wenn er Guido Westerwelle persönlich nicht kenne und sich kein abschließendes Urteil erlauben wolle, sehe er Deutschlands künftige Außenpolitik "mit Sorge", sagte Westernhagen.

Er kritisiert bei allen Parteien "fehlende Visionen" - weshalb er sich im Bundestagswahlkampf nicht mehr wie noch in der Vergangenheit für die SPD engagiert habe. Durch seine Freundschaft zum ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sei er früher öfter im Kanzleramt gewesen und habe politische Prozesse verfolgt: "In der Zeit, in der ich der Macht nah war, habe ich eine Menge gelernt: wie Politik funktioniert und wie wenig Macht im Grunde ein Bundeskanzler hat."