Sophie Laufer fragt spontan Menschen, was sie gerade bewegt, lädt sie auf einen Kaffee ein und lässt sie erzählen. Heute: Rentner Jan Maßmann.

Immer wieder wird Jan Maßmann (62) in diesen Tagen auf sein neues außergewöhnliches Fahrrad angesprochen. Wenn er in der S-Bahn steht oder einfach nur durch die Stadt kurvt. "Kaum zu glauben", sagen die Menschen auf der Straße. Oder: "So etwas gibt es doch gar nicht. Das ist ja der Hammer." Der Rentner aus Langenhorn hat ein Jahr lang an diesem Rad, einem echten Holzrad, gebaut und ist mächtig stolz auf das Ergebnis.

"Als ich vor zwei Jahren in Rente ging, habe ich mir neue Aufgaben gesucht", sagt er. "Ich wollte Dinge machen, zu denen ich bisher nie Zeit gefunden habe und die irgendwie außergewöhnlich sind." Zuerst baute der gelernte technische Zeichner ein Modell-Segelboot. Dann stieß er auf das Buch "Holzfahrrad im Eigenbau" und war begeistert. Das musste er einfach versuchen. Und so entwarf, zeichnete und baute er an seinem eigenen Holzrad. "Dabei wusste ich nie, ob es am Ende auch fährt. Ob alles hält und funktioniert." Das tut es, hat Maßmann jetzt herausgefunden. "Ich habe das Rad schon einige Male getestet, auch in schwerem Gelände. Und es hat alles ausgehalten." Eine Weile will sich Maßmann noch an diesem Rad erfreuen. Es einfach nur genießen und nichts planen oder bauen. Doch lange wird das nicht gut gehen, das weiß der agile Rentner, der nebenbei in einer Stahlfirma arbeitet schon jetzt. Und so erzählt er auch schnell noch einmal von einer seiner vielen neuen Ideen. "Ich kann mir gut vorstellen, ein Holzkanu zu bauen. Das würde ich dann nach Tschechien bringen und damit die Elbe runterfahren."