Blohm + Voss machen dicht. Blickdicht. Männer der Werft bauen ein Gerüst um die nigelnagelneue Yacht des russischen Milliardärs Roman Abramowitsch.

Kein Unbefugter soll das Schiff sehen können. Also - geluschert wird hier nicht. Was wirklich in dem Spielzeug des Superreichen steckt, soll im Dunkeln bleiben. So heißt auch der Projektname der Werft: Eclipse, das englische Wort für Finsternis.

Am 22. Dezember, so wird in der Branche spekuliert, will Abramowitsch sein neues Spielzeug in Empfang nehmen. Schon jetzt soll er beinahe jeden Monat bei Blohm + Voss mit dem Hubschrauber einfliegen und den Baufortschritt begutachten oder auch gern einmal neue Einbauwünsche vortragen. Welche das genau sind und wie viel der 163 Meter lange Abramowitsch-Dampfer kosten wird, darüber gibt es nur Spekulationen. "Kein Kommentar" heißt es bei der Werft stets. Doch aus der Branche sickern immer mehr Gerüchte durch. Danach erlebt Abramowitsch ungefähr das, was Hamburg mit seiner Elbphilharmonie erlebt hat: Das Ding wird immer teurer. 800 Millionen Euro soll das Megaboot inzwischen kosten, ursprüngliche vermutete Kosten lagen bei 350 Millionen.

Für 800 Millionen gibt es allerdings auch einiges an Bord. So sollen in Hamburg bereits Vorrichtungen gebaut werden, um die "Eclipse" später mit Raketenabwehrsystemen auszurüsten. Unter dem Rumpf soll zudem ein riesiger Scheinwerfer samt Kamera jeden Taucherangriff erkennbar machen. Der Boden des Swimmingpools lässt sich, so berichten Branchenkenner, bewegen. Für Kinder kann die Wassertiefe auf einen Meter abgesenkt werden, hochgefahren wird der Pool zur Tanzfläche. So viel Schnickschnack auf hohem technischen Niveau - das gab's nicht mal bei James Bond.