An der Marckmannstraße 129, wo heute das Institut für Hygiene und Umwelt der Hansestadt residiert, war früher das Kinderkrankenhaus Rothenburgsort untergebracht.

Hier wurden zwischen 1941 und 1945 während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft mehr als 50 behinderte Kinder ermordet. Deshalb wurden am Freitag vor dem Eingang des Gebäudes 35 Stolpersteine enthüllt - anwesend waren u. a. Gesundheitssenator Dietrich Wersich (CDU) und Bischöfin Maria Jepsen, die Schirmherrin der Hamburger Stolperstein-Aktion. Einer der Steine erinnert den ehemaligen Chefarzt Dr. Carl Stamm, der sich das Leben nahm, um der Deportation zu entgehen. Die Stolpersteine wurden von Mitarbeitern des Instituts für Hygiene und des Amtes für Gesundheit und Verbraucherschutz finanziert.

Die Namen auf den Steinen lauten: Andreas Ahlemann, Ursula Bade, Hermann Beekhuis, Volker Grimm, Peter Löding, Angela Lucassen, Elfriede Maaker, Renate Pöhls, Agnes Petersen, Gebhard Pribbenow, Magdalene Schütte, Jürgen Dobbert, Lisa Huesmann, Werner Mohr, Renate Müller, Harald Noll, Dagmar Schulz, Gretel Schwieger, Siegfried (Findelkind) Peter Timm, Heinz Weidenhausen, Renate Wilken, Horst Willhöft, Ute Conrad und Dr. Carl Stamm.

Peter Hess, der die Hamburger Stolpersteine betreut, weist darauf hin, dass im Zusammenhang mit den Morden in Rothenburgsort noch immer nicht zu allen Namen die genauen Schicksale und Daten vollständig erforscht werden konnten, ja dass bis heute noch nicht einmal die Namen aller hier Getöteten bekannt sind. Er bittet deshalb alle, die sich an Menschen hinter den Namen erinnern oder von ihnen gehört haben, sich bei ihm zu melden, unter der Telefonnummer 040/410 51 62.