Irgendjemand in der Stadt hat sich wieder mal verrechnet. Nicht 2,6 Millionen Euro kostet die Sanierung der acht Hamburger Lehrschwimmbecken, sondern 3,35 Millionen.

Diese Differenz ist selbst in Zeiten, in denen der Staat mit Milliarden um sich wirft, keine Petitesse, weil die Mehrkosten zum größten Teil von Vereinen, Verbänden und Elterninitiativen getragen werden sollen. Die wollen - notgedrungen - die Anlagen übernehmen, da die Stadt das wirtschaftliche Risiko scheut. Kostendeckend ließen sich die Becken bislang nie führen. Deshalb stehen sie seit Jahren vor der Schließung.

43 Prozent der Hamburger Schulkinder können nach der sechsten Klasse nicht schwimmen. Ginge diese richtungweisende Public Private Partnership jetzt baden, fehlten gerade dem Schwimmunterricht für Kinder, Jugendliche und Erwachsene wichtige Wasserflächen. Das kann nicht im Interesse der Stadt sein. Den Klubs aber weitere Lasten aufzubürden wäre verantwortungslos. Der Hamburger Turnerbund musste die Übernahme von vier Becken mit einem Insolvenzverfahren bezahlen.