Er baut nicht einfach nur Häuser. Architekt Rolf Kellner hat es sich zur Mission gemacht, seine Heimatstadt künstlerisch weiterzuentwickeln. Deshalb entwirft er Häuser mit ovalen Balkonen, wie am Kaiserkai 56. Und initiiert unter dem Namen “Flusslicht“ Barkassenfahrten zu Lichtinstallationen.

Kein Wunder, dass der 39-Jährige mit seinem Planungsbüro "überNormalNull" ebenfalls in einem außergewöhnlichen Bürogebäude sitzt: dem sogenannten Stern-Haus vor den Elbbrücken.

"Ich gehe in meinem Beruf auf", sagt Kellner, der sich selbst als "Kulturproduzent" bezeichnet. Da passt es irgendwie, dass er auch privat die besondere Wohnform sucht. So hat er neben seiner Wohnung im Karoviertel noch immer sein altes WG-Zimmer in einer 50er-Jahre-Villa an der Elbchaussee. Sein "Landsitz", wie er die 1992 gegründete Wohngemeinschaft nennt. Sechs Mitbewohner hat Kellner dort, zum Teil ehemalige Mitstudenten, von denen eine mittlerweile sogar ein Baby hat. "Wir sind wie eine Patchworkfamilie", sagt er.

Doch der Single, der im Kino gern Animationsfilme guckt, schätzt auch die Ruhe, zum Beispiel beim Wandern rund um die Zugspitze. Eines seiner nächsten Reiseziele soll jedoch Seattle an der US-Westküste sein. Dort will Kellner die florierende Hausboot-Szene unter die Lupe nehmen - um diese auch in Hamburg weiterzuentwickeln.