Ein Bild wie an der Adria. Das gönnten sich mehr als 70.000 Hamburger beim autofreien Sonntag auf der knapp drei Kilometer langen Event-Meile.

Hamburg. Hinten die blaue Alster mit weißen Segelbooten. Vorn Liegestühle und kühle Getränke auf der Kennedybrücke. Entspannte Gesichter in der Sonne. Über allem ein unverschämt gutes Wetter. Ein heiterer Logenplatz in Hamburg. Und ein Bild wie an der Adria. Das gönnten sich mehr als 70 000 Hamburger beim autofreien Sonntag auf der knapp drei Kilometer langen Event-Meile. "Das sind fast doppelt so viele Besucher wie vor einem Jahr", sagte Volker Dumann, Sprecher der Umweltbehörde. Der "Riesenerfolg" zeige, dass die Mischung mit einem Oberthema wie "Mobilität von morgen" gut funktioniere. Mehr als 120 Partner waren mit ihren Ständen und Aktionen dabei. So gab es statt dröhnender Motoren drei Bühnen, Tanzkurse, Inliner-training, einen Verkehrsübungsplatz für Kinder und den "Beach-Club" auf der Kennedybrücke. Das Klub-Feeling genoss besonders Gabriele Tumuscheit, die aus Wedel angereist war. "In bin bei allen autofreien Sonntagen in Hamburg gewesen. Hier auf der Kennedybrücke ist es am schönsten; ich bleibe erst mal im Liegestuhl sitzen, besuche vielleicht noch den Hafen", sagte sie. Zum zweiten Mal waren in diesem Jahr Verkehrsadern gesperrt worden, diesmal die Strecke vom Fernsehturm bis kurz vor das Hotel Atlantic. Weil alle öffentlichen Verkehrsmittel im HVV-Gesamtnetz kostenfrei zur Verfügung standen, waren Zehntausende unterwegs. Die S-Bahn nutzten 50 Prozent mehr als an normalen Sonntagen. Bei der Hochbahn waren es 30 Prozent mehr. Der Metronom hatte ein Plus von 20 Prozent.

Und die Hadag-Fähren waren übervoll. Hunderte standen an den Landungsbrücken und warteten auf die kostenlose Hafenrundfahrt. Doch viele, die einen Platz im Außendeck ergattert hatten, stiegen nicht aus, sondern gingen auf einen zweiten Törn. Nur auf der Ludwig-Erhard-Straße sah es nicht autofrei aus. Hier standen am Nachmittag lange Blechkarawanen.