D: Duckdalben (2)

Olaf Haselhorst hat uns in Folge 216 erklärt, was Duckdalben sind: eine Pfahlgruppe im Hafenbecken zum Festmachen von Schiffen oder vor dem Deich zum Befestigen von Seezeichen zur Markierung der Fahrrinne (im Wattenmeer). Nach den Erfahrungen mit früheren Veröffentlichungen dieses Begriffs versuchten wir uns um die Etymologie dieser Bezeichnung herumzumogeln, was natürlich nicht gelang: Zahlreiche Leser holten den spanischen Herzog von Alba hervor, der, und das ausgerechnet in der französischen Form Duc d'Albe , entweder der Erfinder oder der Namensgeber dieser praktischen Hafenbaueinrichtung gewesen sein soll. Das klingt lautmalerisch nett und eignet sich als Fußnote im Heimatkundeunterricht od. als Döntje von He lüücht während der Hafenrundfahrt, ist aber wahrscheinlich unzutreffend. Zwar hat sich der Herzog im 16. Jh. während der Besetzung der Niederlande nicht gerade beliebt gemacht, zwar mögen zu seiner Zeit die Duckdalben massenhaft für seine Armada eingeschlagen worden sein, aber das Wort stammt wohl von "Dalbe, Dalve, Dalle, Dalf" für einen dicken, groben Stamm (auch der "Daumen", der dicke Finger, geht darauf zurück). Unklar ist nur, ob der Ausdruck Düükdalven vom niederl. dukdalf (eingetauchte od./und geneigte Pfähle - duiken = sich ducken, tauchen) od. vom fries. diekdalven (Pfahlgruppe vor dem Deich) nach Hamburg gekommen ist.

Sie können das Buch "Sprechen Sie Hamburgisch?" (erscheint im Herbst) vorbestellen unter: www.abendblatt.de/shop oder unter (040) 347 265 66. Anregungen und Ergänzungen an briefe@abendblatt.de