Beide Seiten

"Einbruch - aber keine Lust, die Polizei zu rufen", Hamburger Abendblatt, 16. September

Das verstehe ich nur zu gut, von beiden Seiten. Als wir vor zwei Jahren im Urlaub waren, wurde unser Keller aufgebrochen und eines unserer Fahrräder geklaut. Leider hat keiner unserer damals 19 Nachbarn die Polizei verständigt, obwohl eins der Fahrräder plötzlich mitten auf dem Gang stand und die Tür nur noch halb in den Angeln hing. Die von uns verständigten Polizisten haben den Tatort nur einmal kurz mit der Taschenlampe ausgeleuchtet. Spuren wurden nicht gesichert, obwohl der oder die Täter mehrere Gegenstände wie z. B. das Fahrrad auf dem Flur, nachweislich angefasst haben müssen. Zu der Zeit gab es eine Einbruchserie, bei der aus vielen Kellern in unserer damaligen Wohngegend Damen- und Kinderfahrräder geklaut wurden. Vor diesem Hintergrund noch viel weniger verständlich. Das Verfahren wurde dann nach Ablauf der üblichen Zeitspanne eingestellt.

Christian Matzat, per E-Mail

Widerspruch

Diesem Artikel möchte ich vehement widersprechen. In das Haus meiner alleinstehenden Mutter wurde vor einiger Zeit an einem Sonnabend eingebrochen. Das Haus wurde komplett durchwühlt, und es wurden Wertsachen und Schmuck in beachtlichem Umfang gestohlen. Nach Rückkehr meiner Mutter gegen 18 Uhr riefen ihre Nachbarn unverzüglich das zuständige Polizeirevier. Nach mehreren weiteren Anrufen kamen zwei Beamte gegen ca. 20.30 Uhr zu Fuß (der einzige Peterwagen war bei einem Einsatz auf Finkenwerder). Gegen 22.30 Uhr kam eine Kripobeamtin aus Hamburg. Sie konnte allerdings wenig ausrichten - die Batterie ihrer Taschenlampe war leer.

Marlies Schulz, per E-Mail

Die Speicherung

"Windenergie auf dem Meer gewinnt an Akzeptanz", Hamburger Abendblatt, 15. September

Jetzt tauchen im Wahlkampf wieder das Abschalten der AKW und der Nichtbau von Kohlekraftwerken auf. Welche Gedanken haben sich diese Trommler für die Windkraft-Anlagen (WKA) über die Speicherung dieser nicht planbaren Energie gemacht? Seit fast drei Jahrzehnten werden WKA gebaut, doch um die Speicherung hat sich niemand gekümmert. Inzwischen übersteigen die installierten Windkraft-Anlagen die Leistung der Wasserkraft-Anlagen, die jedoch grundlastfähig sind. Aber durch die Technikfeindlichkeit der Biotop-Schützer ist auf diesem Gebiet gar nichts getan worden. Jetzt sollte man gleich zur Wasserzerlegung in Sauerstoff und Wasserstoff übergehen. Diese Gase werden in absehbarer Zeit für die Brennstoffzellen der Elektro-Autos benötigt.

Walther Schlegel, per E-Mail

Zwingende Beweisführung

"Wie groß ist die große Politik?", Antwort des Chefredakteurs auf der Dialog-Seite, 15. September

Wie immer habe ich diese Seite aufmerksam gelesen, insbesondere Ihren Schriftwechsel mit Ann-Katrin Timmann. Was die Verfremdung unserer deutschen Sprache betrifft, ist die Übernahme einiger Wörter aus anderen Sprachen, vor allem Englisch und Französisch, wohl unumgänglich geworden.

Allein das Wort "Chefredakteur" könnte mit "1. Schriftführer" oder "Schriftleiter" übersetzt werden. Jedoch gerade Sie, Herr Strunz, gebrauchen im Antwortschreiben zwei Wörter in direktem Zusammenhang, von denen die wenigsten Leser eines der Wörter einordnen können, ohne den Duden zu benutzen.

Sie schreiben u. a. "die 'Stringenz Ihrer Argumentation zu verlieren". Und das gerade auf dieser Seite! Das Wort "Argumentation" gleich "Beweisführung" ist ja allgemein geläufig, während "Stringenz" aus dem Lateinischen von "stringent" gleich "bündig, zwingend" abgeleitet ist, was weniger bekannt ist. Warum schreiben Sie nicht "... das 'Zwingende Ihrer Beweisführung zu verlieren"?

Jens P. Blume, Hamburg

Diese Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

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