Die Veddeler Fischgaststätte ist eine Institution. Jetzt soll das 75 Jahre alte Restaurant unter Denkmalschutz gestellt werden.

Hamburg. Schwere Wolldecken halten am Eingang den Wind ab, Fischnetze hängen an der Wand, und die schlichten Holztische haben blank gescheuerte Messingkanten: Die Veddeler Fischgaststätte wirkt wie eine Kneipe aus den 50er-Jahren. Und sie gilt als Institution im Stadtteil und weit darüber hinaus. Jetzt soll das 75 Jahre alte Fischrestaurant an der Tunnelstraße unter Denkmalschutz gestellt werden.

Das jedenfalls hat der Regionalausschuss Veddel-Wilhelmsburg, eine Art Unterausschuss der Bezirksversammlung Mitte, so entschieden. Initiator ist der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Klaus Lübke. "Die Gaststätte gehört einfach zur Identität im Stadtteil und ist die letzte Fischgaststätte dieser Art, wie es sie früher viel in Hafennähe gegeben hat", sagt er. Tatsächlich erinnert die Speisekarte nicht nur wegen der Einrichtung an frühere Zeiten: Die Auswahl ist noch klein, der Geschmack dafür großartig, versichern selbst Gourmets.

Aber der teilweise bereits im Krieg wieder aufgebaute Flachbau ist auch bedroht, wenn, wie von Hamburg geplant, der nahe Freihafen aufgelöst wird. Die benachbarte Zollstation würde dann wegfallen und das ganze Gebiet für neue Nutzungen frei werden. Lübke: "Und Pläne für neue Gewerbebauten gibt es längst."

Jetzt will er den Denkmalschutz-Vorstoß zunächst von der Bezirksversammlung beschließen lassen. "Ein Selbstgänger", wie er sagt. Anschließend müsste die Kulturbehörde dazu ein Prüfverfahren einleiten. Doch abwegig ist der Vorschlag aus Veddel wohl nicht. Auch die legendäre Oberhafen-Kantine im Hafen ist im Jahr 2000 vom Senat unter Denkmalschutz gestellt worden.