O: Oost

Liebe Redaktion, mit Freude verfolge ich Ihre Serie "Sprechen Sie Hamburgisch?" Immer wieder finde ich dort Ausdrücke, die ich seit meiner Kindheit nicht mehr gehört habe. Vielleicht kann ich helfen, Ihr Buch zu ergänzen: he hett 'n oosten Wind sluckt (er hat sich erkältet).

Herzliche Grüße

Antje Fricke

Anm.: Oost bezeichnet die Himmelsrichtung Osten od. übertr. den Ostwind; West is de Hamborger ehr Best, Oost is de Lübecker ehr Troost, hieß es unter alten Seeleuten, denn Segelschiffe brauchten Westwind, um auf der Elbe nach Hamburg, und Ostwind, um auf der Trave nach Lübeck zu gelangen. Adj. oosten (östlich, aus Osten kommend), etwa in Osterkamp (östliches Feld) in Marienthal od. Osterloh (Iserbrook) für einen östlich gelegenen Eichenwald.

D: Duckdalben

Darunter versteht man in den Hafengrund gerammte lange Baumstämme (mehrere im Bündel), an denen Schiffe festgemacht wurden, die nicht direkt an der Kaimauer liegen konnten. Von dieser Position aus wurden Motor-Binnenschiffe oder Dampfschiffe durch Schuten (das sind motorlose Lastkähne) be- und entladen.

Duckdalben ist auch der Name einer im Hamburger Hafen beheimateten und unter Seeleuten weltbekannten Seemannsmission.

Beste Grüße,

Olaf Haselhorst

Sie können das Buch "Sprechen Sie Hamburgisch?", das im Herbst erscheinen wird, vorbestellen unter: www.abendblatt.de/shop oder unter (040) 347 265 66. Wir freuen uns über Anregungen und Ergänzungen. Bitte an briefe@abendblatt.de