Er ist ein Weltstar. Und er ist auch 37 Jahre nach seinem Karriere-Ende immer noch einer der bekanntesten deutschen Fußballer. Er erhielt als erster Sportler der Bundesrepublik das Bundesverdienstkreuz, er ist das sportliche Aushängeschild der Stadt.

Er ist ein großes Vorbild für die Jugend, er war ein Torjäger der Extraklasse, er war stets ein toller Kämpfer, der niemals zu früh aufgab. Er ist Ehrenspielführer der Fußball-Nationalmannschaft und ist als erster Sportler Hamburgs Ehrenbürger geworden: Uwe Seeler (72) hat in seinem von vielen stolzen Erfolgen geprägten Leben etliche Ehrungen erfahren und ungezähltes Lob erhalten, aber er ist vor allem eines: ein großartiger Mensch.

"Uns Uwe" ist durch die Strafräume dieser Welt geflogen, hat die schönsten Tore per Hechtkopfball erzielt, führte den Fallrückzieher ein. Und dennoch ist der dreimalige Familienvater, der seit 50 Jahren glücklich mit Ehefrau Ilka verheiratet ist, stets auf dem Teppich geblieben. Wo auch immer er auftauchte, in jedem Stadion wurde sein Name skandiert: "Uwe, Uwe, Uwe." Immer und immer wieder. Er wurde hofiert und auf Händen getragen, aber Uwe Seeler ist ein Mann des Volkes geblieben. Ihm ist jegliche Form von Arroganz fremd, er ist ein Mensch zum Anfassen.

Natürlich war der Mittelstürmer auf dem Fußballplatz auch grantig. Er konnte mächtig aus der Haut fahren. Wenn es nicht lief, dann meckerte und schimpfte er laut vor sich hin. Die Sympathien einer ganzen Nation hatte er dennoch stets sicher auf sich vereint. Er war nie der "Herr Seeler", sondern ist immer der bodenständige Hamburger Jung, der "Uwe" geblieben. Heute hilft er wie selbstverständlich mit seiner Uwe-Seeler-Stiftung vielen bedürftigen Menschen der Stadt. Und er engagiert sich, wo immer er helfen kann.

"Uns Uwe" war ein Ausnahme-Fußballer, ein Ausnahme-Mensch ist er geblieben.