Sie ließen sich von Sturm und Regen nicht beeindrucken: 25.000 Autoliebhaber strömten in den Stadtpark, 14.000 Anglophile nach Klein Flottbek.

Hamburg. Für die einen war es viel Lärm um nichts, für die anderen das kultigste Auto- und Motorradrennen des Jahres. Zum 8. Hamburger Stadtpark-Revival am Wochenende kamen Autoliebhaber aus ganz Europa (ältestes Modell war ein Opel GP 1 von 1914), um ihre Schätze auf Touren und die rund 25.000 Zuschauer an der Strecke zum Staunen zu bringen.

"Der Alfa ist eben voll mit dem Heck ausgebrochen", die Beobachtung eines Jungen am Startpunkt an der Saarlandstraße."Boah, ist der schnell!" (die Antwort seines Vaters, als ein kleegrüner Rennkäfer vorbeiknattert). Blitzender Chrom, röhrende Motoren, Diesel in der Nase. Dieses Wochenende hatte das Zeug, um Vater-Sohn-Beziehungen ernsthaft zu vertiefen. Bei so viel Pferdestärken blieben einige kleinere Unfälle nicht aus. In der Sonderklasse der 600-Kubik-Motorräder kollidierten gestern Nachmittag drei Fahrzeuge wegen einer Ölspur. Die Fahrer erlitten Prellungen und Knochenbrüche. Ansonsten war die Stimmung trotz Sturm und Regen "Grand-Prix-mäßig gut", so Veranstalter Uwe Quentmeier. Heiße Reifen und coole Typen - diese Mischung zieht einfach immer. Auch wenn es wirklich verdammt laut war.

Etwas leiser ging es bei den "British Days" in Klein Flottbek zu. Mehr als 14.000 Besucher an zwei Tagen - die Zahl kann sich sehen lassen angesichts des zum Teil sehr "englischen" Wetters. Zu den Attraktionen auf dem Poloplatz in Klein Flottbek zählte die Flugschau der Greifvögel von Eagle Hights, einem Falkner aus der britischen Grafschaft Kent. In die Luft gingen: Weißkopfseeadler, Wüstenbussard, Habichte und eine fast komplett weiße Schleiereule.

Die Dudelsackspieler Baul Muluy Pipes & Drums aus Hamburg fanden viel Beifall, wie auch die Oldtimer-Parade und der "Dinner for One"-Sketch. Eine bunte Ladenmeile mit allem, was das anglophile Herz begehrt, gehörte dazu wie das abendliche Open-Air-Proms-Konzert des NDR Sinfonieorchesters und Opera Interludes aus London.