F: Flotz

Sehr geehrte Jargon-Spezialisten, von meinem Vater, wenn er mir einen Denkzettel verpasste, hörte ich ab und an die Bezeichnung Flotz (Flegel, Grobian) für mich. Sicherlich kein Lob oder Kompliment. Da wir gerade bei dem Groben sind: Es gab es für die Werftarbeiter bei Blohm & "Flotz" die Bezeichnung Werft-Grandi (Nichtseemann, Werftarbeiter).

Hans-Alfred Berger

M: Mollje

Die Mollje steht für einen rundbodigen, henkellosen Korb (mit der Mollje wurden bei uns die Kartoffeln fürs Mittagessen aus dem Keller geholt).

Mit freundlichen Grüßen

Gerda Frick

Anm.: Die Mollje od. Mullje ("Mulde") ist ein länglicher flacher Trog aus Holz od. aus Weidengeflecht, wird meist auf der Schulter getragen und dient dem Transport von Waren (Schlachter), Baumaterial (Maurer) od. Haushaltsgegenständen. Mutter konnte sie auch als Backtrog verwenden od., wie bei Frau Frick, um die Kartoffeln fürs Mittagsessen darin aus dem Keller zu holen. Als Futtertrog eignete sie sich ebenfalls. Die Mollje war ein so vielseitiges Utensil, dass sie, gäbe es sie heute noch, mit Sicherheit nachts in einer dieser schrecklichen TV-Dauerwerbesendungen für 49,95 Euro plus Versandkosten angepriesen werden würde.

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