Vermindertes Risiko

"Staatliche Hilfen für Kinder bleiben in Deutschland oft wirkungslos", Abendblatt, 2. September

Obwohl in Dänemark weniger Kindergeld gezahlt wird als bei uns, ist in dem Land das Armutsrisiko für Kinder weitaus geringer als in Deutschland, weil auch für die Eltern das Armutsrisiko geringer ist. Dort verdient ein ungelernter Arbeiter in der Produktion 1600 bis 1800 Euro netto. Dass in Dänemark ca. 90 Prozent der Frauen berufstätig sind und dass im Falle der Arbeitslosigkeit 90 Prozent des Nettogehalts gezahlt werden, vermindert natürlich das Armutsrisiko der Kinder eklatant. Übrigens ist das Armutsrisiko für alte Menschen ebenfalls geringer, da alle Bürger eine steuerfinanzierte Alterspension bekommen.

Karin Burgwald-Ehrich, per E-Mail

Gen 16 im Ruhestand

"Rothaarige aus aller Welt treffen sich in Holland", Hamburger Abendblatt, 3. September

So lustig, wie Ihr Artikel das Thema Rothaarige behandelt, war es nun manchmal auch nicht, mit dem mutierten Gen 16 gesegnet zu sein (macht angeblich rote Haare). Jahrgang 1934, aufgewachsen Dobbelersweg/Ecke Wichernsweg, war ich leider eine Rarität. Mitleidige Blicke in Kinderwagen und Karre bei Ausfahrten im Hammer Park. In der Schule gab es Witzbolde, die sich dem Grölen damals bekannter Verse verpflichtet fühlten. Später, in der frühen Nachkriegszeit, habe ich dann ein paar Mal die dämlichsten Sprücheklopfer verprügelt, zugegeben, soweit sie mir nicht überlegen waren. Das erregte Unmut in der Nachbarschaft und im Lehrkörper. Positiv gesehen kann das Gen 16 also durchaus seinen Träger dazu zwingen, sich durchzusetzen; noch viel später dann allerdings nur noch mit verbalen Waffen und nicht mit Fäusten. Heute ohnehin kein Problem mehr, Gen 16 hat sich in den Ruhestand begeben, und grüßt mit Halbglatze und weißen Haaren.

Hans-Emil Schuster, Hamburg

Emotionsfrei

"Krümmel-Stilllegung: Das ,ja, aber' der Koalition", Hamburger Abendblatt, 3. September

Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie Politiker, offenbar ohne jegliche Sachkenntnis, aus dem Bauch heraus Entscheidungen von immenser Tragweite treffen, vor allem kurz vor den Wahlen. Im Kernkraftwerk Krümmel ist ein Transformator defekt. Das ist kein Störfall. Die Sicherheit des Reaktors wird dadurch nicht tangiert. Hier tut emotionsfreie Aufklärung not. Auch Sie könnten einen wesentlichen Beitrag leisten.

Werner Berndt, per E-Mail

Starker Jahrgang

"In Hamburg fehlen schon 440 Pflegekräfte", Hamburger Abendblatt, 31. August

Das Interesse an der Altenpflegeschule Hamburg-Alstertal des Hospitals zum Heiligen Geist war zunächst deutlich geringer als in den Vorjahren. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit ist es aber gelungen, dass mit 70 Auszubildenden am 1. August ein sehr starker Jahrgang begonnen hat. Es trifft nicht zu, dass sich - wie das Hamburger Abendblatt schreibt - an unserer Schule "aufgrund einer Gesetzesänderung Menschen ohne Schulabschluss zum Pflegeassistenten ausbilden lassen". Alle unsere Auszubildenden haben mindestens einen Realschulabschluss, sie alle absolvieren eine dreijährige Ausbildung zum/zur staatlich geprüften Altenpfleger/Altenpflegerin.

Dr. Martin Kalusche, Hospital zum Heiligen Geist,

Dritte Kraft

"Lafontaine und Gysi: Für Rot-Rot im Bund ist es noch zu früh", Hamburger Abendblatt, 1. September

Die Linken mutieren langsam zur dritten Kraft im Lande. Wen wundert's - bei der Abzocke von Managern und Politikern der etablierten Parteien, die alle schon saniert sind und den Hals nicht voll bekommen können. Für deren Gier kommen alle Steuerzahler und Hartz-IV-Geschädigten auf, denen man einen nach dem anderen Euro abnimmt.

Uwe Weber, Hamburg

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