Der Skandal um “Fangprämien“ von Krankenhäusern für Ärzte weitet sich aus. “Das ist Betrug zulasten der Versichertengemeinschaft“, sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD).

Hamburg. Sollten die Darstellungen über illegale Zahlungen für Einweisungen in Kliniken zutreffen, forderte sie ein "hartes Durchgreifen". Rudolf Kösters, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, schätzt die Zahl der strittigen Vorgänge im Abendblatt auf rund fünf Prozent aller Einweisungen. Dies wären 2008 mindestens 870 000 Fangprämien gewesen.

Krankenhäuser und Ärzte reagierten mit gegenseitigen Schuldzuweisungen. In Hamburg, so versicherten die Kliniken gestern, seien keine "Kopfgelder" bekannt. Die Asklepios-Kliniken ließen sich von ihren Chefärzten im Sommer 2008 entsprechende Erklärungen unterschreiben. Im Abendblatt spricht ein Chefarzt dagegen von gängiger "Schmiergeld"-Praxis.