Erst seit 1948 trägt der König-Heinrich-Weg seinen Namen. Vorher hieß er Erikastraße. Durch das Groß-Hamburg-Gesetz wurde Niendorf 1937 eingemeindet - und plötzlich gab es zwei Erikastraßen. Die in Eppendorf durfte nach dem Krieg ihren Namen behalten, die in Niendorf nicht. Fortan trug sie den Namen von Heinrich I., Herzog von Sachsen, seit 919 deutscher König. Die Seitenstraßen, die von dem royalen Boulevard abgehen, heißen Hessenweg, Schwabenstieg oder Langobardenweg. Eine Ecke weiter ist auch der Teutonenweg - hier ist Deutschland zu Hause, unbestreitbar. "In den 40er-Jahren war die Straße noch ein Sandweg", sagt Horst Moldenhauer, Stadtteilhistoriker und Niendorfer aus Überzeugung. Der Buchautor ("Leben und Arbeit in Hamburg-Niendorf", Sutton Verlag) erzählt, dass die Niendorfer ihren Stadtteil als "Blankenese des Nordens" bezeichnen. "Und das Zentrum unseres Blankeneses ist der Tibarg mit seinem Marktplatz", erklärt Moldenhauer. Der Tibarg als Treffpunkt der Niendorfer - und was ist dann der König-Heinrich-Weg? "Nicht die Elbchaussee Niendorfs", sagt Moldenhauer und lacht, "das ist die Fuhlsbüttler Straße, in der ich selbst lebe-"