In Bildung investieren

"Geht's noch dümmer?", Hamburger Abendblatt, 25. August

Dieser Artikel bestätigt mich in meiner ebenfalls seit Jahren beschleichenden Annahme, dass unsere Gesellschaft verdummt. In meiner Studienarbeit von 1981 über die "Effizienz der technischen Berufsausbildung in der Industrie" habe ich auf unsere (seinerzeit) noch allgemein gute Wissensbasis und deren unbedingten Erhalt hingewiesen. Schon deshalb, weil wir über keine Bodenschätze verfügen und unser Gut das Denken sein muss. In den vergangenen Jahren bis heute wird zu viel Geld für (nur ein Beispiel) Lärmschutzwände u. ä. aufgewendet, anstatt es in die Bildung zu investieren. Damit vor allem gemeint in die Bildung der Lehrkräfte.

Es kann und darf nicht sein, dass in den Grund- und weiterführenden Schulen keine bzw. veraltete PC zur Verfügung stehen und unter Umständen die Lehrkräfte keine ausreichende Ausbildung und Erfahrung zur Weitergabe an die Schüler haben.

Günther Bartels, per E-Mail

Quoten-Jachterei

Natürlich hat Michael Jürgs recht. Trotzdem sollte er etwas mehr differenzieren, zumal uns die Öffentlich-Rechtlichen auch Sender wie Arte und Phönix bieten. Die Quoten-Jachterei von ARD und ZDF wird allerdings nicht aufhören, solange die beiden Sender Werbung ausstrahlen dürfen. Ob das triviale Vorabend-Programm oder die zur Dauerwerbesendung verkommene "Sportschau" oder die eigentlich unzulässige Werbung nach 20 Uhr (jetzt Sponsoring genannt) - alles könnte entfallen und einer Programmgestaltung weichen, die mehr auf Qualität als auf Quote achtet.

Martin Grudzinski, per E-Mail

Gequälte TV-Seele

Endlich spricht mir ein bekannter Journalist und Autor aus der gequälten "Fernsehseher-Seele". Wenn man das Fernsehprogramm liest, kann einen nur noch das kalte Grausen treffen. Mit den privaten Sendern kamen der geistige und der Sitten-Verfall. In der Vergangenheit konnte man sich noch auf die staatlichen Sender verlassen, dass diese an den Wochenenden ein ordentliches Programm gestalten. Heute ist auch hier ausreichend für Verblödung mit wenigen Ausnahmen gesorgt. Selbst die "Tatorte" habe ich mir abgewöhnt. Sendungen mit Wissen verbreitenden Hintergrund sind leider nur noch spät am Abend oder tief in der Nacht zu sehen.

Gotthard Kalkbrenner, per E-Mail

Auf den Punkt

Diesem ausgezeichneten Artikel ist nichts hinzuzufügen. Endlich bringt es jemand auf den Punkt, was viele denken. Doch wie lässt sich etwas ändern? Der normal gebildete Fernsehzuschauer hat keine Lobby, die hohen Gebühren werden eingezogen, Proteste und Artikel wie dieser mit Sicherheit ignoriert. Auch jetzt werden die Verantwortlichen keine Reaktion zeigen.

Dorothee Kahlén, Ingeborg Schröder, Ruth Nissen, per E-Mail

Zu spät

Der Artikel kommt leider zu spät, denn es ist doch bereits eingetreten, was Sie befürchten. Ist unsere kulturelle Zukunft nicht schon unter aller Würde? Das Volk der Dichter und Denker (Schiller, Goethe) gibt es nicht mehr. Dennoch besten Dank für diese Seite.

Elisabeth Kahle, per E-Mail

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