Drei Tage nach einer der größten Durchsuchungsaktionen der in Hamburg ansässigen Bundesfinanzdirektion Nord bei den Ermittlungen gegen illegale Beschäftigung gibt es erste Hinweise über die Beschäftigungsmethoden eines Lüneburger Unternehmers (48).

Mehr als 400 Reinigungskräfte - zumeist aus Osteuropa - soll er unter anderem in Hamburg beschäftigt haben, zu katastrophalen Bedingungen. 8,50 Euro lautet der erst im vergangenen Jahr vereinbarte Mindestlohn in der Gebäudereinigerbranche, der deutsche Firmenchef zahlte wohl nicht mehr als zwei Euro. Zu ihrem 400-Euro-Job mussten seine Mitarbeiter Hartz IV beantragen. Am Dienstag wurden Geschäfträume der Reinigungsfirma, die bis 2007 ihren Sitz noch in Lübeck hatte, durchsucht (wir berichteten), dazu mehr als 200 Objekte (15 in Hamburg), mit denen die Firma Verträge unterhielt. 1300 Beamte waren in mehr als 56 Städten in Einsatz. Der Schaden wird auf mehr als 1,5 Millionen Euro geschätzt. Fahnder haben nach Zollangaben mehrere Geldbeträge sichergestellt, die am Freitag noch gezählt wurden, erklärte Sprecherin Sarah Gauweiler. Bei der Durchsuchung waren außerdem zwei scharfe Schusswaffen sichergestellt worden.