Nachlässig

TV-Manieren: "Von Bembeln und Barbaren", Hamburger Abendblatt, 14. August

Dem Artikel kann man nur aus vollem Herzen zustimmen. Es ist teilweise fast schon ekelerregend, was einem an (Tisch)Sitten oder besser Unsitten geboten wird. Und zwar durchaus nicht nur "dann und wann", sondern in Bezug auf das Halten eines Weinglases am Kelch zum Beispiel regelmäßig. Bei der Werbung für Lebensmittel wird man manchmal den Eindruck nicht los, dass die Darsteller ausgewählt werden, die sich am unappetitlichsten benehmen können. Lustig soll das wohl sein, es ist aber meistens nur abstoßend. Dass sich diese Unsitten auch außerhalb des Fernsehens breitgemacht haben, wundert einen nicht. Ich bin der offensichtlich nicht mehr zeitgemäßen Ansicht, dass der ordentliche und ästhetische Gebrauch etwa eines Bestecks zu den Kulturerrungenschaften des Menschen gehört und uns von der puren Nahrungsaufnahme der Tiere unterscheidet.

Leider ist zu befürchten, dass sich der Zustand nicht bessert, weil viel zu viele Leute lässig oder cool mit nachlässig verwechseln.

Peter Wilberg, Hamburg

Kommunalobligation

"Bürger geben Kredit: ein Modell für Hamburg?", Hamburger Abendblatt, 14. August

Es gäbe eine Möglichkeit, Bürger für die Finanzierung für spezielle Aufgaben/Projekte einer Stadt wie Hamburg um Kredit zu bitten: Die Ausgabe einer Kommunalobligation, deren Gegenwert (Kredit) für vorher festgelegte Investitionen (Projekte) der Stadt (Schulen, Infrastruktur) fließt. In den USA sind diese Anleihen als "Special Purpose Bonds" bekannt, wobei es da auch diverse Alternativen gäbe, wie zum Beispiel Toll-Bonds, also Anleihen, deren Rückzahlung und Tilgung aus Gebühren bestehen. Jeder Bürger kann diese Anleihe der Stadt dann über jede Bank völlig unbürokratisch erwerben und wüsste, dass mit seinem Kapital (Kredit) eine bestimmte Aufgabe der Stadt finanziert wird.

Sven Jösting, Hamburg

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