Vera Altrock fragt spontan Menschen, was sie gerade bewegt, lädt sie auf einen Kaffee ein und lässt sie erzählen. Heute Klaus-Dieter Mauritz

"Eigentlich wollte ich einen Marathon laufen, und dann haben meine Frau Ute und ich uns doch spontan entschlossen, das Wochenende in Hamburg zu verbringen", sagt Klaus-Dieter Mauritz, Friseurmeister aus Stadtoldendorf (Weserbergland). Auf dem Gänsemarkt genießt das Paar seinen "Friseursonntag". "Den gibt es zwar eigentlich nicht mehr, aber bei uns im Dorf halten wir es noch mit der Tradition", erzählt Ute Mauritz, die zusammen mit ihrem Mann einen Salon betreibt. Sie seien froh, dass sie ihr Berufsleben schon weitgehend hinter sich haben - bei den ganzen Zehn-Euro-Friseuren.

Nach Hamburg kommt das Paar mindestens fünfmal im Jahr. "Diesmal haben wir nicht wie sonst vor den Landungsbrücken geparkt, sondern den neuen Wohnmobilplatz in Hammerbrook ausprobiert, hat uns sehr gut gefallen", sagt der 59-Jährige. "Und wir waren zum ersten Mal auf dem Dom", ergänzt seine Frau. "Auf der 70er-Jahre-Fläche haben wir bis nachts um eins getanzt, das war voll toll!"

Dass Klaus-Dieter Mauritz ein freies Wochenende gegen einen Marathon tauscht, ist schon etwas Besonderes, denn er ist absoluter "Marathon-Mann": Es vergeht kaum ein Monat ohne einen Lauf irgendwo in Deutschland. "Mein 100. Marathon fand in Hamburg statt. Der Lauf mit der schönsten Strecke und den tollsten Zuschauern", sagt er. Jetzt - mit fast 60 Jahren - möchte er aber ein bisschen kürzer treten. Auch seiner Partnerin zuliebe. Denn die regelmäßigen Teilnahmen seien schon sehr zeitaufwendig.

Wohnen, arbeiten, Urlaub machen - die beiden sind 24 Stunden am Tag zusammen. "Meist auf engstem Raum", grinst Klaus-Dieter Mauritz, der originelle Mützen sammelt. Das müsse schon eine ziemlich perfekte Partnerschaft sein.

"Ja", nicken beide und strahlen. Was für ein schöner Tag!