Es gibt vieles, was man in der Hektik auf dem Autodach vergessen kann: eine Wasserflasche, eine Zeitschrift, sogar die Handtasche. Dann fährt man los, ohne daran zu denken.

Der Angestellten eines Veranstaltungsunternehmens ist genau das jetzt passiert: Sie hat eine Geldtasche auf ihrem Autodach vergessen. Doch in der Tasche waren nicht 50 Euro, der Personalausweis und die Bankkarte, sondern 30 000 Euro.

Die Frau war unterwegs, um das Geld der Firma bei der Bank einzuzahlen. Sie hatte noch nett mit einer Arbeitskollegin geplaudert und die Tasche mit dem Geld auf dem Dach ihres Autos abgelegt. Nach dem kurzen Gespräch stieg sie ein und fuhr los. Ein paar Straßen weiter zog der Schock durch die Glieder, die Frau bremste scharf: Die Tasche mit den Firmengeldern lag nicht auf dem Sitz neben ihr.

Als sie dann aus dem Auto sprang, traf sie der nächste Schlag: keine Tasche auf dem Dach. Panisch rief die Angestellte bei der Polizei an. Was sie in diesem Moment noch nicht wusste: Ein 64 Jahre alter Mann betrat fast zeitgleich die Polizeiwache an der Troplowitzstraße in Hoheluft-West. In seiner Hand hielt er die Geldtasche. Als die Polizei die Fundsache entgegennahm, fand sie auch das Geld - die gesamten 30 000 Euro. Es fehlte kein Cent.

Als die Frau erfuhr, dass jemand ihre Tasche bei der Polizei abgegeben hatte, eilte sie sofort auf die Wache. Dort traf sie den ehrlichen Finder und bedankte sich überglücklich. Und auch der 64-Jährige hat Grund zum Glücklichsein. Seine Ehrlichkeit wird belohnt, denn das Gesetz garantiert dem Finder Finderlohn.

Bei einem Sachwert bis 500 Euro beträgt der Finderlohn fünf Prozent, bei größeren Werten drei Prozent. Und bei 30 000 Euro erhält der Finder der Geldtasche somit immerhin 900 Euro.