Erst hatte der Babyklappen-Betreiber SterniPark den Altbürgermeister und Notar Henning Voscherau (SPD) als neutrale Vertrauensperson vorgeschlagen, um die Kritik der Sozialbehörde über den - laut Behörde - “unklaren“ Verbleib von vier Babys aus der Welt zu schaffen.

Jetzt hat Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU) einen Gegenvorschlag gemacht: Danach will die Sozialbehörde eine "unabhängige Instanz mit hoher Jugendhilfereputation beauftragen", um offene Fragen zu klären. Die Behörde schlägt SterniPark vor, mit dem Deutschen Jugendinstitut oder dem Deutschen Institut für Jugendhilfe und Familienrecht zusammenzuarbeiten. "Wir werden den Vorschlag mit dem Sozialsenator erörtern", sagte SterniPark-Geschäftsführerin Leila Moysich zum Abendblatt. Wie berichtet, hatte die Frage nach dem Verbleib der vier Babys, die im vergangenen Jahr in Babyklappen des Vereins SterniPark abgegeben wurden, eine politische Debatte ausgelöst. SterniPark meldet abgegebene Neugeborene erst nach bis zu acht Wochen und nur dann, wenn die Babys nicht vorher von ihrer Mutter zurückgeholt werden. In der Sitzung des Familienausschusses hatte Wersich eingeräumt, dass die Sozialbehörde keinen Anspruch auf weitere Auskünfte von SterniPark habe. Inzwischen fordern sowohl die Hamburger GAL als auch die Bundestagsfraktion der FDP eine Überprüfung der rechtlichen Grundlagen von Informationspflichten für Babyklappen-Betreiber.

Die nun vorgeschlagenen Institute können laut Sozialbehörde auf Basis der bestehenden gesetzlichen Vorschriften überprüfen, ob bei den abgelegten Kindern alles mit rechten Dingen zuging. Wersich: "Wir wollen, dass den Fällen nachgegangen wird, damit kein Vorwurf im Raume stehen bleibt." Die SPD begrüße den Vorschlag, "sofern der Sozialdatenschutz der Mütter gewährleistet ist", sagte die Abgeordnete Carola Veit.