Vera Altrock fragt während des Urlaubs von Jens Meyer-Odewald spontan Menschen, was sie bewegt, lädt sie auf einen Kaffee ein und lässt sie erzählen. Heute: Maschenka Jennert aus Finkenwerder

Maschenka Jennert ist blind von Geburt an. "Natürlich würde ich gern sehen können, aber das ist nun mal Pech", sagt die 28-Jährige, die zusammen mit ihren Eltern auf Finkenwerder wohnt. Anderen Menschen zu helfen, die von Blindheit bedroht sind, ist ihr eine Herzensangelegenheit. Deshalb unterstützt sie "Mercy Ships", eine internationale Hilfsorganisation, die Krankenhausschiffe in Entwicklungsländern betreibt.

Seit Juni ist sie Botschafterin dieser Organisation. Aber auch privat engagiert sie sich in der Entwicklungshilfe mit Schwerpunkt Ghana. "Damals in der Schule berichtete eine Lehrerin von ihrer Arbeit in Ghana, und 2006 machte ich dort mein erstes Praktikum an der Blindenschule." Seitdem fasziniert sie dieses Land.

Gerade kommt Maschenka Jennert von einer Projektreise aus der Eastern Region in Ghana zurück: "Dort habe ich mit Menschen über Augenkrankheiten gesprochen und für sie Krankenhausplätze besorgt. Unheimlich viele Menschen dort brauchen eine Augenoperation, aber es fehlt das nötige Geld." Um Spenden sammeln zu können, wird sie demnächst den gemeinnützigen Verein "Familienhelden" gründen, der sich unter anderem um vernachlässigte Kinder, auch in Hamburg, kümmern soll. All das tut Maschenka Jennert ehrenamtlich und sozusagen nebenbei. Denn hauptberuflich studiert die 28-Jährige Sonderpädagogik an der Universität Hamburg. "Ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr mein Examen machen werde. So langsam will ich auch mal fertig werden", sagt sie.

Erst einmal geht es aber in der kommenden Woche mit der Familie in den zweiwöchigen Schweden-Urlaub. "Ab und zu muss man sich auch mal entspannen", sagt die engagierte Studentin, die lieber Tee als Kaffee trinkt.

Maschenka Jennert (28) studiert Sonderpädagogik an der Uni Hamburg.