Nachdem bekannt wurde, dass das italienische Generalkonsulat in Hamburg geschlossen werden soll, wird der Protest immer lauter. Am Sonntag (15 Uhr) soll vor dem Konsulat an der Feldbrunnenstraße (Rotherbaum) demonstriert werden.

Organisiert wird der Protest von in Norddeutschland lebenden Italienern, die die Initiative "Salviamo il consolato" (Retten wir das Generalkonsulat) gegründet haben.

Für ihr Vorhaben, die Schließung zu verhindern, konnte die Gruppe auch Hamburgs Regierung gewinnen: "Der Senat unterstützt das Anliegen der Initiative und wird sich für den Erhalt des Generalkonsulats einsetzen", bestätigt Markus Kamrad, stellvertretender Senatssprecher. "Hamburg ist ein wichtiger wirtschaftlicher Standort mit mehr als 1000 Handelsbeziehungen zu italienischen Firmen", sagt Massimo Finizio, Sprecher der Initiative. Prominente Unterstützung kommt auch von Bruno Maccallini. Der Schauspieler - bekannt für den Kaffee-Spot: "Isch 'abe gar kein Auto" - bezeichnet die Schließung als "harten Schlag für die Mitbürger in Norddeutschland", die auf die Dienste des Konsulats angewiesen seien.

Grund für die Schließung soll eine Neustrukturierung der italienischen konsularischen Vertretungen sein. Nach Informationen des Abendblatts soll es sich vor allem um Sparmaßnahmen handeln. In Deutschland werden drei weitere Vertretungen geschlossen werden, außer Hamburg auch in Saarbrücken, Nürnberg und Mannheim.

Das Hamburger Generalkonsulat selbst wollte sich nicht äußern. Für die etwa 14 000 betroffenen Italiener der Bundesländer Schleswig-Holstein, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg bedeutet die Schließung, dass sie in Zukunft zum Generalkonsulat nach Hannover müssten - oder, wie Massimo Finizio sagt, "gleich mit einem Billigflieger nach Rom".