Abendblatt-Chefreporter Jens Meyer-Odewald fragt spontan Menschen, was sie gerade bewegt, lädt sie auf einen Kaffee ein und lässt sie erzählen. Heute: Hans Dittrich, Kaufmann aus Pöseldorf

Was kann's Herzhafteres geben, als bei einem Thüringer Rostbratwürstchen Tschüs zu sagen? Denkt sich Hans Dittrich, parkt sein Motorrad direkt am Jungfernstieg und steuert den Imbiss gegenüber an. Genau dort hat er sich mit Freundin Annette verabredet, die am Neuen Wall arbeitet. Auf einen kurzen Klönschnack und ein Küsschen, bevor er Richtung Schweiz aufbricht. In Schaffhausen hat sich der Kaufmann mit drei Kumpels aus Schleswig-Holstein und dem Ruhrgebiet verabredet.

Der Weg ist das Ziel. "Jede Menge Kurven - und die Berge rauf und runter", sagt Biker Dittrich. "Herrlich!" Seine BMW 1100 R, zehn Jahre alt und super in Schuss, hat er just mit 20 Litern betankt. Mit Glück reicht der Sprit bis kurz vor Kassel. Nach einer Übernachtung soll es weiter gen Bodensee gehen. Eine Tasse Kaffee zum Abschied kann da wahrlich nicht schaden.

Das Gepäck hält sich, logisch, in Grenzen. Zwei Motorradkoffer und ein kleiner Rucksack wurden gestern Abend mit dem Notwendigsten gefüllt. "Luxus brauchen wir nicht", meint Herr Dittrich. Station macht das Quartett in einer Pension - von dort aus soll's täglich raus in die Natur gehen.

Nach einer Woche will der Kaufmann aus Pöseldorf wieder zurück in Hamburg sein. "So ein paar Tage Ausklinken bringen mich weit nach vorn", weiß er aus Erfahrung solcher Touren. "Anschließend ist der Tank wieder voll." So und so. Dann sagt er Tschüs. Denn die letzten Minuten vor dem Start sollen Annette gehören.