“Mehr Schutz für die Giganten der Meere“, Hamburger Abendblatt, 22. Juni

Der grönländische Walfang erscheint schon deswegen nicht als Eingeborenenwalfang, weil das Töten und Bergen der schnellen Furchenwale Methoden des industriellen Walfangs voraussetzt. Traditionell haben die Grönländer den Grönlandwal bejagt, der dort allerdings seit dem 19. Jahrhundert so gut wie ausgerottet ist. Die Tradition besteht nicht mehr. Die Geschichte des Walfangs handelt von rücksichtsloser Ausbeutung im Sinne der Profitmaximierung, nicht von Nachhaltigkeit. Heute sind solche Operationen angesichts geschrumpfter Walbestände und zusammengebrochener Märkte nur noch mit staatlicher Unterstützung lebensfähig.

Dr. Helmut Kersten, Hamburg