Leser Jürgen Schmidt und Wolfgang Rose diskutieren den Kommentar zu Ursula von der Leyen und Verd.i (16.6.)

Der mehrfach fehlerhafte Leserbrief von Herrn Jürgen Schmidt darf nicht unwidersprochen bleiben. Nicht nur mit dem Kopf eines Buchhalters, sondern auch mit dem Bauchgefühl und dem Herzen engagierter Eltern und Politiker müssen wir uns für die Zukunft unserer Kinder engagieren.

Erstens sollten wir uns freuen, wenn eine Familienministerin die Arbeits- und Bezahlungsbedingungen von Erzieherinnen mit gestiegenen Anforderungen und Belastungen verbessern will. Zweitens ist die Rechtmäßigkeit des Streiks bundesweit in fünf Gerichtsverfahren festgestellt worden, nur in Hamburg nicht. Drittens wird über Gesundheitsförderung in Kitas gleichwertig zur Bezahlung verhandelt. Viertens wurden die Kita-Beschäftigten bis 2008 nicht besser, sondern schlechter bezahlt als anderswo, denn die "Vereinigung" war zum Zwecke des Lohndumpings aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten und musste erst nach mehreren Streiks wieder eintreten. Fünftens streiken die Erzieherinnen nicht wie Piloten und Ärzte mit einer privilegierten Berufsgewerkschaft für ihre Eingruppierung und ihre Gesundheitsförderung, sondern solidarisch innerhalb ihrer Einheitsgewerkschaft. Kinder sind unsere Zukunft - das könnten Herr Schmidt und Herr von Beust von Ver.di und Frau von der Leyen lernen.

Wolfgang Rose, Ver.di-Landesbezirksleiter