Wir haben uns ja an vieles gewöhnt. In U- und S-Bahnen, auf der Reeperbahn, am Hansaplatz werden wir als harmlose Fahrgäste beziehungsweise Passanten gefilmt.

Im Namen der Sicherheit. Um schwere Straftaten ahnden, im besten Falle verhindern zu können. Das kann, ja vielleicht muss die Gesellschaft das sogar tolerieren. Jetzt filmt die Polizei auch im Schanzenviertel, aus privaten Wohnungen heraus. Um, so heißt es, Sachbeschädigungen aufklären zu können. Alles in Ordnung also? Zweifel sind angebracht.

Erstens werden die Aufnahmen heimlich gemacht, die Bürger wissen also nicht, dass sie gefilmt werden. Und zweitens ist es ein großer Unterschied, ob es um Messerüberfälle und Drogenhandel geht - also schwere Straftaten - oder um beschmierte oder zerschlagene Schaufenster. Gewiss keine Bagatellen, aber in solchen Fällen werden üblicherweise Zivilstreifen eingesetzt, um die Täter zu überführen. Warum ausgerechnet hier, im politischen Brennpunkt Schanzenviertel, nicht?