Er ist einer der angesehensten Mediziner in Hamburg - im Abendblatt erhebt er jetzt schwere Vorwürfe.

Hamburg - "Hunderte Menschen, die mangels eines Spenderorgans sterben müssen, könnten noch leben, wenn alle deutschen Krankenhäuser ihrer Pflicht nachkämen und jeden potenziellen Organspender melden würden", sagt Professor Hermann Reichenspurner, Leiter des Herzzentrums im UKE und Sprecher der Deutschen Herz- und Lungentransplantationszentren.

Nach Schätzungen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) meldet nur die Hälfte der rund 1400 deutschen Kliniken mit Intensivstation mögliche Spender. In Hamburg waren es im vergangenen Jahr nur zwölf von 23 Krankenhäusern.

Reichenspurner über die Gründe: "Eine Organspende ist aufwendig. Daher ist es für die Krankenhäuser oft einfacher, die Beatmungsgeräte abzuschalten, als einen Organspender auf der Intensivstation bis zur Organentnahme zu versorgen."