Der Hochschulrat stärkt der heftig kritisierten Uni-Präsidentin Monika Auweter-Kurtz demonstrativ den Rücken. In einem jetzt veröffentlichten Schreiben heißt es dazu, der Hochschulrat habe “mit Unverständnis“ die in der Öffentlichkeit geäußerte Kritik an der Präsidentin zur Kenntnis genommen.

In dem vom Vorsitzenden Prof. Albrecht Wagner, Direktor des Deutschen Elektronen Synchrotrons (Desy), unterschriebenen Brief steht auch: "Der Hochschulrat teilt die in der Öffentlichkeit geäußerte Kritik nicht und hat den klaren Eindruck, dass die Mehrheit der Universität hinter dem Präsidium steht." Auweter-Kurtz war, wie berichtet, in den vergangenen Wochen öffentlich angegriffen worden. Unter anderem hatten drei ehemalige Vizepräsidenten vor einer Zerstörung der Uni gewarnt.

Der Hochschulrat hat neben dem Vorsitzenden acht weitere ehrenamtliche Mitglieder, von denen jeweils vier vom Akademischen Senat der Uni und dem Senat der Stadt bestimmt werden. Zentrale Aufgabe ist die strategische Steuerung der Hochschule. Neben der Wahl und Abwahl der Präsidentin zählt unter anderem die Genehmigung der Wirtschaftspläne dazu.

Die sechs Dekane der Fakultäten haben sich inzwischen mit einem Schreiben an Auweter-Kurtz gewandt, in dem es um die an der Uni schwelenden Konflikte geht. Das Gremium konnte sich aber nicht zu einer gemeinsamen Ehrenerklärung durchringen. Prof. Heinrich Graener, Dekan der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften (MIN), unterstützt den Kurs von Auweter-Kurtz, die Uni im Wettbewerb besser zu positionieren, sowie ihre Umzugspläne zum Kleinen Grasbrook. Andere Dekane sehen das kritischer. Nach Abendblatt-Informationen wird sich die Präsidentin in der kommenden Woche mit den Dekanen treffen.