Sie klingelten am frühen Morgen. Beamte der Staatsanwaltschaft und Polizei durchsuchten am Freitag die Privatwohnung des SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Bülent Ciftlik.

Hamburg - Der 37-Jährige wird verdächtigt, eine Scheinehe zwischen einer Deutschen (32) und einem 38 Jahre alten Türken vermittelt zu haben. Laut Staatsanwaltschaft besteht der Anfangsverdacht, er habe die Frau dazu überredet, damit der türkische Staatsangehörige eine Aufenthaltserlaubnis erhält. Ciftlik bezeichnet die Vorwürfe als "völlig haltlos". Dennoch beurlaubte ihn der SPD-Vorstand vom Posten des Parteisprechers. "Ich bin ziemlich erschüttert und habe von den Ermittlungen nichts gewusst", sagte der Hamburger SPD-Chef Ingo Egloff. Ciftlik muss sich zudem seit Tagen mit Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Stimmzettelklau bei der SPD auseinandersetzen.