Alle Hamburger Krankenhäuser wurden am Mitwoch über den aktuellen Fall von Mexiko-Grippe am UKE informiert.

Seitdem herrscht vor Ort gespannte Stimmung - allerdings sehen sich die Kliniken gut vorbereitet. Fakt ist: In allen Krankenhäusern gibt es für den Ernstfall Notfallpläne, die in schriftlicher und digitalisierter Form vorliegen. Unterteilt sind sie nach internen (zum Beispiel Feuer in einem Krankenhaus) und externen "Schadenslagen" (zum Beispiel ein schweres Unglück in der Stadt mit sehr vielen Verletzten). Sollte Hamburg von einer Grippepandemie großen Ausmaßes heimgesucht werden, würde der Alarmierungsplan für externe Schadenslagen in Kraft treten. Jedes Krankenhaus hat dafür Koordinatoren, die auch laufend geschult werden. Der wichtigste erste Schritt: In den Krankenhäusern müssten binnen kürzester Zeit Isolierstationen aufgebaut werden, in denen Patienten untersucht und behandelt werden könnten - nötigenfalls auch für einen längeren Zeitraum. Als Faustregel gilt, dass rund 20 Prozent einer Krankenhausfläche dafür bereitgestellt werden können. Dr. Heinzpeter Möcke von der Asklepios-Klinik St. Georg, Leiter des Instituts für Notfallmedizin, erläutert: "Es muss dann darum gehen, die Verdachtsfälle und Erkrankten von den anderen Patienten zu trennen." Jedes Hamburger Krankenhaus hat die technischen und organisatorischen Möglichkeiten, kurzfristig solche Isolierstationen auch mit Sicherheitsschleusen einzurichten. Möcke koordiniert zusammen mit seiner Kollegin Dr. Susanne Huggett für die Notfallpläne der sieben Asklepios-Kliniken.

Allerdings müsste nicht jeder Betroffene automatisch im Krankenhaus behandelt werden. Laut Möcke hänge das ganz von der Schwere der Erkrankung ab.

Klar ist auch: Sollten zahlreiche Patienten wegen der Mexiko-Grippe stationär behandelt werden müssen, müssten die Kapazitäten für sie freigehalten werden. Das bedeutet: Patienten, die sich in dieser Zeit wegen irgendwelcher Routinebehandlungen ins Krankenhaus begeben, müssen hinten anstehen. Operationen, die sich vermeiden lassen, würden dann verschoben. Möcke selbst informiert sich laufend im Internet über die Entwicklung der Mexiko-Grippe und steht auch mit dem Robert-Koch-Institut im Kontakt.