Am Flughafen traf sich auch Mittwochmorgen wieder der neu eingerichtete Krisenstab, dem unter anderem Mitarbeiter des Flughafenärztlichen Dienstes und der Feuerwehr angehören.

Seit bekannt wurde, dass die erkrankte Patientin per Flugzeug von Düsseldorf nach Hamburg kam, versucht der Flughafenärztliche Dienst mit Hochdruck, andere Passagiere ausfindig zu machen, die in der Nähe der Frau gesessen haben könnten. Rico Schmidt, Sprecher der Gesundheitsbehörde, der die Mediziner unterstellt sind, sagte allerdings, dass das aufgrund der unübersichtlichen Datenlage schwierig sei. "Wir appellieren jetzt an alle Rückreisenden, die sich grippekrank fühlen, beim Arzt vorzusprechen", so Schmidt. Offenbar seien aber - wenn überhaupt - nur Passagiere gefährdet, die zwischen einer und fünf Sitzreihen in der Nähe der Frau gesessen haben. Nach wie vor sind die Mitarbeiter des Flughafenärztlichen Dienstes nun ständig vor Ort und haben einen Wartebereich im Terminal 2 bezogen. Dort könnten dann laut Sprecherin Stefanie Harder Passagiere im Alarmfall auf Mexiko-Grippe untersucht und betreut werden.

Sollte das Flugpersonal einen Grippefall an Bord melden, wäre alles vorbereitet: Nach der Landung würde die Maschine auf das Vorfeld 2 geleitet und durch die Bundespolizei bewacht. Die Maschine wird isoliert, nur ein Arzt wird an Bord gehen und die entsprechenden Passagiere untersuchen. "Sollte sich der Verdacht bestätigen, wird dann ein Rettungswagen den Patienten ins Krankenhaus bringen, wo er dann isoliert und behandelt würde", so Sprecherin Harder. Die restlichen Passagiere würden in dem Wartebereich im Terminal 2 durch den Flughafenärztlichen Dienst untersucht. Seit Mittwoch liegen am Hamburger Flughafen auch aktuelle Infobroschüren bereit, die vom Berliner Robert-Koch-Institut erstellt wurden. Sie würden an die anderen Passagiere eines von einem solchen Fall betroffenen Flugs verteilt werden. In dem Flyer finden sich u. a. Infos darüber, wie man sich nach Auftreten erster Grippesymptome verhalten soll.

Noch gibt es für ankommende Flugzeuge kein aktives "Screening". Das heißt: Es wird nicht gezielt nach Reisenden aus Mexiko oder anderen betroffenen Krisenregionen geforscht, um sie zu untersuchen. "Dafür besteht momentan noch kein Anlass", sagte Rico Schmidt dem Abendblatt. Außerdem würde dies "wohl die Datenschützer auf den Plan rufen", vermutet Rico Schmidt.