Die Wirtschaftsbeziehungen Hamburgs zu Mexiko sind vielfältig. Wie gehen die Unternehmen mit der Grippegefahr um?

Die Beiersdorf AG hat allein 318 Mitarbeiter in einer Tochtergesellschaft in Mexiko-Stadt. "Wir haben Dienstagmorgen einen Brief an alle Mitarbeiter im Intranet veröffentlicht", sagt Unternehmenssprecherin Claudia Fasse. In dem Interview mit der Betriebsärztin werden Fragen geklärt, Hygieneempfehlungen ausgesprochen, auf Links des Auswärtigen Amts und des Robert-Koch-Instituts verwiesen. "Zwar transportieren wir die allgemeine Reisewarnung, haben deshalb aber noch keine Einschränkungen gehabt", so Fasse.

Die Seeschifffahrtsreederei Hamburg-Süd hat 95 Mitarbeiter in Mexiko. "Diejenigen mit Kindern arbeiten zum Teil von zu Hause aus, weil die Schulen und Kindergärten geschlossen sind", sagt Sprecherin Eva Graumann. Das Regionalbüro in Miami würde zudem gerade Desinfektionsmittel nach Mexiko schicken, da diese dort knapp geworden seien. Bei der Reederei Hapag-Lloyd werden Crewmitglieder aufgefordert, Landgänge in Mexiko so kurz wie möglich zu halten, sagt Sprecherin Eva Gjersvik. "In einem Rundschreiben an die Flotte haben wir nochmals auf die Gefährdung hingewiesen." Die Europäisch-Lateinamerikanische Gesellschaft mit Sitz in Hamburg, die Praktika in Mexiko vermittelt, hat einer Schweizerin (22) und einem Berliner (21) freigestellt, ihre Plätze dort zurückzugeben: "Die beiden wollten in den nächsten Wochen starten. Es ist unsere Verpflichtung, sie über die aktuelle Lage zu informieren", sagt Geschäftsführer Jörg Hunke.