So hitzig die Stimmung auf dem Rasen auch war, so freundschaftlich ging es beim gestrigen DFB-Pokal-Halbfinalspiel zwischen dem HSV und Werder Bremen im VIP-Bereich der Arena zu.

HSV-Idol Uwe Seeler und Werder-Geschäftsführer Manfred Müller fielen sich zur Begrüßung gleich in die Arme - gegenseitiges Schulterklopfen inklusive. Und das, obwohl die Hoffnungen für den Ausgang des Nordderbys naturgemäß nicht unterschiedlicher sein könnten. "Klar ist Bremen ein schwerer Gegner, aber gegen diese Mannschaft ist für uns alles möglich", sagte Seeler. Müller warf ein: "In der ewigen Bundesligatabelle sind wir immerhin vor den Hamburgern auf Platz 2."

Griechenlands Nationaltrainer Otto Rehhagel kam auf Einladung des HSV, doch er verriet leise: "Ich bin trotzdem für Werder Bremen." Das sah Ex-HSV-Trainer Thomas Doll, der gewohnt lässig in Lederjacke und Bikerstiefeln erschien, ganz anders: "Ich bin natürlich für einen Sieg des HSV." Dennoch mag er Bremen: "Ich war oft in der Reha dort und habe tolle Menschen kennengelernt." Auch der in Quickborn lebende Tennisstar Michael Stich ist öfter zu Besuch in Bremen, "mein Bruder wohnt da, aber ich habe es lieber, wenn er zu mir kommt", sagte Stich und knuffte Bruder Thorsten in die Seite. Michaels Tipp: 2:1 für den HSV. Auch Frankfurts Trainer Friedhelm Funkel, Unternehmer Ian Karan und Gastronom Rüdiger Kowalke wünschten sich dieses Ergebnis. Entspannt war Fußballexperte Günter Netzer: "Ich lasse mich heute überraschen." (ccj / rek)