Mit viel Geld hatte sie die Sanierung des Hamburger Michel unterstützt.

Jetzt ist die Mäzenin Lieselotte Powalla im Alter von 86 Jahren gestorben. Dies teilte der Kirchenvorstand der Hauptkirche St. Michaelis am Sonnabend mit. Dank einer Spende in Millionenhöhe hatte sie zusammen mit ihrem Ehemann Günter Powalla die Instandsetzung des Wahrzeichens der Hansestadt gesichert. Mit ihrer "G. & L. Powalla Bunny's"-Stiftung übernahmen Lieselotte und Günter Powalla die Kosten für alle noch ausstehenden Arbeiten der Innensanierung sowie für die Instandsetzung der Orgel in Höhe von 2,2 Millionen Euro. Seit Monaten wird der Michel saniert. Weitere Bauabschnitte betreffen das Hauptwerk (Kosten 1,1 Millionen Euro) und die beiden gewaltigen Pedaltürme, die den prächtigen Prospekt flankieren werden (750 000 Euro). "Der Michel ist uns eine Herzensangelegenheit", hatte Lieselotte Powalla einmal in einem NDR-Interview gesagt. "Hier bin ich getauft und konfirmiert worden, und hier haben wir 1946 geheiratet."

Der Michel gilt als einer der bedeutendsten deutschen Barockbauten des Protestantismus. Um 1600 war die Kirche zunächst eine kleine Kapelle. Der Entwurf für den heutigen Bau stammt von 1750. Im Jahre 1906 durch ein Feuer zerstört und im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, wurde die Kirche bis 1952 wiedererrichtet. Die fünf Hamburger Hauptkirchen - neben dem Michel St. Petri, St. Nikolai, St. Katharinen und St. Jacobi - sind dringend sanierungsbedürftig. Es fehlen Millionen, die die evangelische Kirche aus eigener Kraft nicht aufbringen kann.