Hamburg. Der Wohnungsbaupakt für Hamburg wird Realität. Als erste Bezirksversammlung hat gestern die Vertretung in Mitte dem Vertrag zugestimmt, der die Wohnungsknappheit in der Hansestadt lindern soll.

Nach dem Wahlversprechen von SPD-Bürgermeister Olaf Scholz sollen jährlich 6000 neue Wohnungen entstehen. Im Pakt wird festgelegt, welcher Bezirk wie viele Wohnungen bauen muss. Wandsbek, Hamburgs größter Bezirk, muss jährlich 1200 Wohnungen bauen lassen. Die anderen liegen bei 600 (Bergedorf) bis 900 Wohnungen (Altona, Nord). Die größten Bauprojekte sind die Neue Mitte Altona und die HafenCity. Zusammen werden dort rund 4100 Wohnungen entstehen.

Um auf 6000 zu kommen, will die SPD zusammen mit den Bezirken die sogenannte Nachverdichtung auch in wohlhabenden Quartieren durchsetzen. Das heißt: Baulücken werden geschlossen oder Häuser aufgestockt. So sollen sogar 6400 Wohnungen entstehen. Als Argument führt der Experte der SPD, Andy Grote, die eher geringe Bevölkerungsdichte in Hamburg an. Hier könne eine konzentriertere Bebauung ihren Charme haben. "Nicht umsonst haben die am dichtesten bebauten Altbauquartiere häufig die größte Anziehungskraft", sagt Grote.

Nach der Entscheidung in der Bezirksversammlung Mitte sollen jetzt die Vertretungen in den übrigen sechs Hamburger Bezirken folgen. Die Bezirksamtsleiter haben den Wohnungsbau-Plänen bereits zugestimmt.