Hamburg. Bezirkspolitik in Altona fordert, das alte Bahnhofsgebäude unter Denkmalschutz zu stellen. Welche Idee es für Blankenese gibt.

Bei der S-Bahnstation Sülldorf handelt es sich um einen eher beschaulichen Bahnhof für Hamburger Verhältnisse. Doch es gibt große Pläne für die kleine Station, die bei vielen Fahrgästen, Anwohnern und der Bezirkspolitik in Altona nicht gut ankommen.

In der Bezirksversammlung am Donnerstagabend gab es einen einstimmigen Beschluss, der die Pläne der Deutschen Bahn durcheinanderbringen könnte. Denn die Politik fordert, dass Bahnhofsgebäude unter Denkmalschutz gestellt werden soll.

S-Bahn Hamburg: Abrisspläne in Sülldorf – Deutsche Bahn plant Modernisierung

Wie berichtet, plant die Deutsche Bahn, die Technik in dem Abschnitt zwischen Blankenese und Wedel zu modernisieren. Das geht mit dem Neubau und Abriss von Gebäuden in Sülldorf einher.

Laut der Deutschen Bahn sollen die Vorarbeiten für die neue Stellwerks- und Signaltechnik am Bahnhof Sülldorf Anfang 2026 starten. Bis 2030 soll der Neubau samt geplanter Brücke für Fußgänger zum Gleis fertig sein. Im Anschluss geht es an den Abriss bisheriger Gebäude.

S-Bahn Hamburg: Abrisspläne in Sülldorf – Gebäude unter Denkmalschutz stellen

Genau diesem Abriss möchte die Politik einen Riegel vorschieben. In dem Beschluss, der von der SPD initiiert wurde, heißt es: „Es ist zeitnah zu prüfen, ob das historische Bahnhofsgebäude als letztes Bahnhofsgebäude dieser Art, weitgehend unverändert, unter Denkmalschutz zu stellen ist.“

In Sülldorf befindet sich Hamburgs letztes mechanisches Stellwerk. Die Anlage stammt aus dem Jahr 1927 und ist in dem kleinen Backsteingebäude im Bahnhof untergebracht. Wie erhaltenswert das ist, muss die Denkmalschutzbehörde nun beurteilen.

Deutsche Bahn in der Kritik: „Kundenströme offenbar nicht beachtet“

Es gibt aber noch weitere Kritikpunkte. „Die Bahn hat bei ihren Überlegungen offenbar die Kundenströme nicht beachtet oder sie sind ihnen egal“, heißt es in dem Antrag aus Altona. Unter anderem wäre kein Zugang im östlichen Bereich vorgesehen, obwohl es geplante Wege im neuen Bebauungsplan gebe.

Somit fordern die Politiker einen Zugang im Osten und vor allem, dass „alle Zugänge –sowohl im Westen zum Sülldorfer Kirchenweg als auch im Osten zum Osterfeld und zur Sülldorfer Landstraße – barrierefrei hergestellt werden müssen“ – mit Aufzügen. Auch das sei nicht vorgesehen.

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Zudem hat die Bezirksversammlung ihre bisherigen Beschlüsse zum zweigleisigen Ausbau der S-Bahn-Strecke zwischen Blankenese und Wedel bekräftigt und fordert die Verkehrsbehörde auf, über den aktuellen Stand zur Umsetzung zu berichten.

Ein weiterer Beschluss aus der Sitzung am Donnerstag betrifft den Bahnhof Blankenese: Hier soll auf Initiative der CDU geprüft werden, ob eine Ausschilderung der Bus-Abfahrtszeiten am Bahnsteig möglich ist, damit Passagiere wissen, ob sie den Bus am etwas entfernt liegenden Erik-Blumenfeld-Platz noch erreichen können.