Hamburg. Sirenengeheul und viele Krankenwagen: Am Sonnabend bereitete sich die medizinische Task Force des Bundes auf Katastrophenszenarien vor.

Wer am Sonnabend in Hamburg das angekündigte Frühlingswetter genießen wollte, der wird neben Vogelgezwitscher auch aufheulende Sirenen gehört haben. Die Medizinische Task Force (MTF) des Bundes hat sich in einer Großübung auf Katastrophenszenarien vorbereitet. Rund 90 Einsatzfahrzeuge, 750 Einsatzkräfte sowie zahlreiche ehrenamtliche Helfer waren beteiligt. „Es besteht keine Gefahr“, teilte die Hamburger Behörde für Inneres und Sport am Freitag mit.

EM 2024 in Hamburg: Rettung von 150 Menschen wird simuliert

Im Rahmen des BBK-Projekts „Euromed“ üben die bundesweit 61 Medizinischen Task Forces seit 2023 bis zum Start der Fußball-EM 2024 im Juni ihre Einsatzabläufe. Durch die Einübung von standardisierten Abläufen sollen die Einsatzkräfte Sicherheit bekommen, um so im Ereignisfall routiniert handeln zu können.

Erst im vergangenen Dezember gab es in Hamburg anlässlich der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland eine Großübung der Sanitätsdienste.

Übung für die EM 2024: Bundesweite Task Force trainiert ihre Abläufe

Der Startschuss für die Übung fiel am Sonnabendmorgen gegen 8 Uhr auf einem Gelände im Hamburger Westen. Über den Tag verteilt waren immer wieder Einsatzfahrzeuge im Stadtgebiet unterwegs, um zum Einsatzort zu gelangen. Dort wurde die sanitätsdienstliche Versorgung von 150 Verletzten simuliert. Der genaue Einsatzort bleibt bis auf Weiteres streng geheim. „Der Termin wird ausschließlich von Fachpersonal beobachtet und begleitet“, hieß es in der Mitteilung der Innenbehörde.

Um 18.15 Uhr wurde die Übung dann für beendet erklärt, wie ein Lagedienstsprecher der Feuerwehr Hamburg auf Abendblatt-Anfrage mitteilte.

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Die bundeslandübergreifende Großübung, die im Rahmen der vom Bundesministerium des Innern und für Heimat geförderten Übungsreihe Euromed durchgeführt wurde, ist eine Kooperation zwischen dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und der Freien und Hansestadt Hamburg.

EM 2024: Großübung in Hamburg soll Abläufe im Katastrophenfall präzisieren

Die Medizinische Task Force des Bundes ist eine sanitätsdienstliche, arztbesetzte taktische Einheit, die im Spannungs- und Verteidigungsfall sowie bei der bundeslandübergreifenden Katastrophenhilfe die medizinische Versorgung von Verletzten sicherstellt. Zum Beispiel bei einer Großveranstaltung wie der Fußball-EM.

Entwickelt wurde das Konzept vom BBK in Bonn, das auch für die Bereitstellung der Ausstattung für die Großübung zuständig ist.