Bezirk erklärt Verdoppelung der Baukosten mit überhöhten Preisen und Planungsfehlern. Bis zur geplanten Ikea-Eröffnung im Sommer 2014 soll die frühere, schmuddelige Unterführung saniert sein.

Hamburg. Die Kostenexplosion bei der Sanierung des Fußgängertunnels unter der Max-Brauer-Allee hat unterschiedliche Ursachen. Das ergibt sich aus einem Bericht der Bezirksverwaltung an den Altonaer Verkehrsausschuss. Wie das Abendblatt berichtete, waren für den Zugang vom Bahnhof zur Großen Bergstraße und dem neuen Ikea-Möbelhaus eine Million Euro kalkuliert worden. Jetzt soll der Umbau 2,1 Millionen Euro kosten.

In einer ersten Stellungnahme hatte das Bezirksamt auf ausgelastete Baufirmen verwiesen, die nur noch „überteuerte“ Preise anbieten würden. Tatsächlich gaben bei der Ausschreibung nur sehr wenige Firmen Angebote ab. Aber überhöht seien die Preise nicht, heißt es jetzt beim Bauindustrieverband Hamburg-Schleswig-Holstein. Die beteiligte Firma habe dort sogar „sehr scharf kalkulieren“ müssen, sagte eine Verbandssprecherin und wies den Vorwurf zurück.

Eine wesentliche Ursache der Kostensteigerung dürfte eher die Kostenplanung sein: So gab es für den Architektenwettbewerb zwar die Vorgabe, dass die Baukosten eine Million nicht überschreiten sollten. „Schon bald war klar, dass der Gewinnerentwurf diese Grenze nicht einhalten kann“, heißt es nun in dem Bericht.

Eine zweite Kostenschätzung kam dann zu dem Ergebnis, dass die Umgestaltung rund 1,5 Millionen Euro teuer würde. Umgeplant wurde der Bau aber nicht. Schwarzer Granit, neue schicke Edelstahl-Fassaden – daran hielt der Bezirk fest. Später stellte man dann fest, das auch ein „hoher Koordinierungsaufwand“ der offensichtlich komplizierten Gestaltungsidee noch höhere Preise verursacht.

Bis zur geplanten Ikea-Eröffnung im Sommer 2014 soll die frühere, schmuddelige Unterführung saniert sein. Mit 192.500 Euro beteiligt sich auch der schwedische Möbelhauskonzern an den Kosten für den Tunnel, in denen nun laut Bezirksamt ein Sicherheitspolster“ enthalten ist. Für „Unvorhersehbares“.