Bei ihrer Fertigstellung im April 1912 galt die „Titanic“ als ­technisches Wunderwerk. Der ­Öffentlichkeit wurde sie als unsinkbar angepriesen, doch die Euphorie um den Schiffsgiganten währte nicht lange. Auf seiner Jungfernfahrt rammte der Dampfer einen Eisberg unweit der ­kanadischen Küste und sank. Mehr als die Hälfte aller Passagiere starb bei dem Unglück.

In Hamburg erlebt die „Titanic“ nun ihre Wiedergeburt, zumindest im Kleinen: Denn die ­Ausstellung ­„Floating Bricks – die maritime Welt der Legosteine“ zeigt am Sonnabend und Sonntag im Alten Fährterminal ­Altona, neben ­diversen anderen Kunstwerken, eine sieben Meter lange Replik des Passagierdampfers.

Und die hat nicht etwa ein professioneller Modellbauer angefertigt, ­sondern ein autistischer Junge aus ­Island. Bryanjar Karl baute das Modellschiff gemeinsam mit seinem Großvater, einem Ingenieur. Ganze elf ­Monate lang bastelten die ­Lego-Fans an ihrer „Titanic“. Doch bevor der Vierzehnjährige mit dem Bau des ­Modelldampfers beginnen konnte, musste er sich zunächst en detail mit den Bauplänen des Schiffes auseinandersetzen. Um mit seiner Replik möglichst nah ans Original heranzukommen, nahm er deshalb Fenster, Türen und sogar ­Ladebuchten der „Titanic“ genauestens unter die Lupe. Erstmalig ausgestellt wurde das aus 56.000 Steinen bestehende Lego-Schiff dann in der isländischen Hauptstadt Reykjavík.

An diesem Wochenende können Lego-Begeisterte Bryanjars „Titanic“ auch in der Hansestadt bestaunen. Im Alten ­Fährterminal Altona wird sich dann ­alles um Eigenkreationen aus ­Lego drehen. Neben Bryanjar ­nehmen noch 30 weitere ­Künstler an der ­Ausstellung teil, die jedes der insgesamt 60 Exponate selbst entworfen und gebaut haben.

„Floating Bricks“ spricht Besucher jeden Alters an. Die Schau soll junge Lego-Fans begeistern und ­zugleich Kunsterlebnis für Erwachsene sein. Neben der Ausstellung selbst sind außerdem noch einige Aktionen ­geplant – so etwa der Bau eines drei mal zwei Meter großen Mosaiks der ­Elbphilharmonie, das Anwesende ­mitgestalten dürfen. Auch eine Rennstrecke mit motorisierten Schiffen, ­eine Lego-Bauwerkstatt sowie eine ­Besucherlandkarte sollen die Ausstellungsgäste erfreuen.

„Floating Bricks – die maritime Welt der Legosteine“ Sa 18.3., 10.00-18.00 und
So 19.3., 10.00- 17.00, Altes Fährterminal Altona (Bus 111), Van-der-Smissen-Str. 4, Eintritt 5,-/erm. 2,50; www.steinhanse.eu