Liebhaber von Kunst und Design können an diesem Wochenende aus dem Vollen schöpfen, denn es werden Messen und Pop-Up-Stores, ein offener Salon und eine tolle internationale Design-Messe eröffnet, die überwiegend am Sonntagabend schon wieder zu Ende gehen. Deshalb sollte sich, wer auf so etwas neugierig ist, gleich auf die Socken machen.

Am meisten Zeit hat man für den Besuch des Hamburger Kunstsupermarktes, der ab heute, 13 Uhr, für neun Wochen in der Gänsemarkt-Passage geöffnet ist. Hier findet man Hunderte von Originalwerken, Zeichnungen, Acryl- und Ölgemälde, Aquarelle, Fotografien und anderes, vieles mit schnellem Pinsel gemalt und sehr bunt, mit Preisen zwischen 59 und 330 Euro. Schnäppchenpreise erhärten ja leider den Verdacht, dass Künstler arm sind und es auch bleiben, gleichwohl sind hier 90 nationale und internationale Künstler und Künstlerinnen vertreten, und man kann schöne Bilder finden. (Kunstsupermarkt, Gänsemarkt 50, 1. OG, Montag bis Sonnabend von 11 bis 20 Uhr)

Nicht weit von hier, im Kunsthaus, ist Elena Winkel, Gründerin der „Index Kunstmesse“, den umgekehrten Weg gegangen. Im 15. Jahr hat die längst etablierte Galeristin ihre jährliche Ausstellung für junge Kunst vom Verkaufen abgekoppelt. Die Index ist jetzt also eine reine Ausstellung für junge Kunst geworden, die am Donnerstag eröffnet wurde, bis Sonntag läuft und glücklicherweise noch immer den Berenberg Preis für junge Kunst vergibt. Wer das Kunsthaus betritt, glaubt sich alsbald in einem dämmrigen Laboratorium, in dem sphärische Klänge eine von der Realität abgehobene Atmosphäre schaffen. In Eingangsnähe prangt ein gigantischer Kimono, und dahinter hängt die einzige, dafür sehr komische Foto-Story von Johannes Bendzulla, „Art Business as usual“: Mit immer gleichem stoischem Gesichtsausdruck imaginiert er schön satirisch seinen Aufstieg zum begehrten Künstler auf der steilen Straße zum Erfolg. (Index Kunstmesse, Kunsthaus, Klosterwall 15, freitags bis sonntags 11 bis 18 Uhr, Eintritt 5, ermäßigt 3 Euro).

Der offene Austausch steht im Zentrum des „Salons der Gegenwart“, den der Hamburger Unternehmer Christian Holle 2011 selbstlos ins Leben gerufen hat. Von heute bis Sonntag kann man die Werke von 35 Künstlern in einem dafür angemieteten Raum bewundern und auch kaufen, ohne dass davon Provision abgeht. Mit dabei sind die Naturbilder von Malgosia Jankowska und Arbeiten der Papierkünstlerin mit dem verwirrenden Namen Oskar Rink. (salondergegenwart, Große Bleichen 34, 1. OG, Vernissage Fr 18 Uhr, Sa,So 11 bis 17 Uhr, Eintritt frei).