Sie erfanden den “Mann, der kein Mörder war“: Jetzt sind die Schweden Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt auch in Deutschland Stars.

Als 2011 der Kriminalroman „Der Mann, der kein Mörder war“ im Reinbeker Rowohlt Verlag erschien, waren die beiden Autoren Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt hierzulande ein unbeschriebenes Blatt. Ganz anders in ihrer schwedischen Heimat: Dort waren sie längst landesweit bekannte Größen, als Moderatoren, Regisseure und Drehbuchautoren fürs Fernsehen. Als Krimiautoren aber kannte sie auch in Schweden niemand.

Das hat sich fürwahr grundlegend geändert. Hjorth & Rosenfeldt zählen mittlerweile zu den erfolgreichsten und zu den besten skandinavischen Krimiautoren. Am heutigen Dienstag eröffnen sie mit ihrem erst vor wenigen Tagen erschienenen Thriller „Die Menschen, die es nicht verdienen“ das Hamburger Krimifestival auf Kampnagel. Bereits zum neunten Mal wird das Treffen nationaler und internationaler Autorinnen und Autoren veranstaltet von der Buchhandlung Heymann, dem Literaturhaus und dem Abendblatt. Bis zum 7. November werden bei 18 Veranstaltungen rund zwei Dutzend Autoren ihre aktuellen Spannungsromane in der Kulturfabrik präsentieren.

Hjorth & Rosenfeldts aktueller Thriller entführt in die Fernsehbranche. Mirre ist ein junger, aufstrebender Mime, er ist der Star einer Dokusoap, der kurz vor dem ganz großen Durchbruch steht. Daraus allerdings wird nichts, denn ein Bolzenschussgerät kommt Mirre in die Quere. Dessen Projektil bohrt sich in Mirres Schädel und beendet alle hochfliegenden Karriereträume. Bizarr: Mirres Leiche wird an einen Stuhl gefesselt in einem Klassenzimmer gefunden. Auf seinem Rücken klebt ein Zettel. Darauf steht Mirres Schulnote geschrieben: mangelhaft. Der Schauspieler hat nicht bestanden.

„Die Menschen, die es nicht verdienen“ ist der bereits fünfte Fall, den das schwedische Krimiduo für seinen Helden Sebastian Bergman, einem etwas exzentrischen Kriminalpsychologen, der eher unorthodoxe Ermittlungsmethoden verfolgt. Erneut ist Hjorth & Rosenfeldt ein packender Thriller gelungen, in dem Sebastian Bergman einen überaus folgenreichen Fehler begeht. Der Sprung auf die Bestsellerlisten dürfte den Schweden jedenfalls wieder garantiert sein.

Es gibt eine Reihe weiterer überaus hochkarätiger Lesungen während des fünftägigen Festivals: So sind am 4. November die US-Autoren Jilliane Hoffman und Jason Starr in der „Amerikanischen Thrillernacht“ zu Gast auf Kampnagel. Und am selben Tag bittet Jörg Maurer zum furiosen Krimikabarett. „Große deutsche Unterhaltungsliteratur: Endlich!“ urteilt der ARD-Literaturkritiker Denis Scheck über Jörg Maurers Alpenkrimis.

Tags darauf am 5. November wird der Krimi zur großen Show: Die Allgäuer Bestsellerautoren Klüpfel & Kobr lassen ihren skurrilen Kommissar Kluftinger und seinen aktuellen Fall „Grimmbart“ in einer Videoclip-Text-Comedy-Performance aufleben. Und am späteren Abend wird der britische Autor Steve J. Watson mit einem verstörenden Thriller „Tu es. Tu es nicht.“ die Zuhörer fesseln. Den deutschen Text liest Sandra Quadflieg. Am Freitag ist dann die schottische Queen of Crime, Val McDermid, zu Gast, während am Sonnabend Rechtsmediziner Michael Tsokos das Festival bild- und wortstark beendet.

Ausverkauft sind u.a. die Lesungen mit Sebastian Fitzek, Andrea Sawatzki und Martin Walker.

Hjorth & Rosenfeldt, Musik Salut Salon, dt. Text Stephan Benson, Moderation Birgit Hasselbusch, Di 19.30 Uhr, Kampnagel, Jarrestraße 20, Eintritt 21 Euro Hamburger Krimifestival 3.11. bis 7.11., u. a. Jörg Maurer (4.11., 20 Uhr), Klüpfel & Kobr (5.11., 19.30 Uhr), Steve J. Watson (5.11., 21 Uhr), Val McDermid (6.11., 19 Uhr), Michael Tsokos (7.11., 20 Uhr), Karten bei Heymann, in den HA-Ticketshops, unter der HA-Tickethotline T. 30 30 98 98