Eine Mini-Jubiläum hat die kleine Schwester des Wilhelmsburger Dock­ville-Festivals, das Daughterville, in diesem Jahr zu feiern. Bereits zum dritten Mal geht die von Jugendlichen für Jugendliche organisierte Konzert-Sause auf dem Open-Air-Gelände an der Alten Schleuse über die Bühne. Und wer sich auf der Webseite des Festivals den Clip vom vergangenen Jahr anschaut, der sieht eine fröhlich tanzende Menge mit bunt geschminkten Gesichtern sowie beherzt musizierende Menschen. Durchs Bild laufen aber auch die jungen Organisatoren, die räumen und reden, die siebdrucken und fotografieren, die sogar Sessel und Palmen in Einkaufswagen befördern. Letztlich haben alle das Ziel, gemeinsam einen euphorischen, poetischen, unvergesslichen Tag zu verbringen. Und zu diesem Projekt tragen in diesem Jahr erneut rund 20 Acts bei – inklusive Zirkus und Poetry Slam.

Das Trio Say Yes Dog aus den Niederlanden versteht es, seine Songs elektronisch knistern zu lassen. Lässiger Gesang und leichte Arrangements lüften den Kopf durch, durchwehen das Herz und wirbeln danach geradewegs in die Hüfte. Auch das Hamburger Duo Joco dürfte mit seinem vielschichtigen Kammerpop für viel Magie im Grünen sorgen. Ebenso wie Johnny Heyerdahl mit seinem Mitsing-Pop. Beatlastiger geht es bei Tom Thaler & Basil zu, die deutschsprachigen Rap mit hypnotischem Techno kreuzen. Smarte Reime an poppigem Hip-Hop liefert Kobito aus Berlin. Die Punk- und Rock-Fraktion hingegen bedient die energie-geladene Band U3000. Singer-Songwriter-Sound kommt von Künstlern wie Leroy Jönnson und Antje Schomaker. Piano-Oden steuert Hannah Knippelberg bei.

Zudem gibt es zahlreiche Bands zu entdecken, die sich spielfreudig jeglicher Schublade verweigern. Die Leoniden sind eine solche Crossover-Combo. Sie kombinieren Funk und Pop zum unglaublich eingängigen Groove. In Richtung 80er-Jahre-Disco geht das Duo ­Bodega. Die Band Der Ringer erschafft einen rockigen Sound, der sphärisch ist und zugleich gewittern kann. Chris Drave wiederum ist Grenzgänger zwischen Klassik und Elektronika. Und wer nach der samtweichen Soulstimme des Hamburgers Sam Mayes noch nicht dem emotionalen Overkill erlegen ist, kann noch zu den Sets der DJs Max Quintenzirkus sowie Nutia tanzen. Ein perfekter Soundtrack, um in der Sonne zu feiern.

Daughterville Festival Sa 4.7., 14 Uhr, Dockville-Gelände , Alte Schleuse 23 (Anreise hier), Karten zu 10,60 im Vorverkauf