Emil Forester hat eigentlich nicht viele Gemeinsamkeiten mit Borat alias Sacha Baron Cohen. Während der eine ein melancholisch dreinblickender Filmemacher der zurückhaltenden Art ist, verkörpert Borat eine brachiale Witz­figur aus Kasachstan. Und doch kommt einem unweigerlich die überdrehte Komödie „Borat“ in den Sinn, wenn „Welcome To Karastan“ über die Leinwand flimmert. Immerhin spielt sie nicht nur in einem fiktiven, aber sehr ähnlich klingenden Land. Auch die Menschen werden als eher hinterwäldlerisch dargestellt. Da hören die Parallelen aber auch schon auf.

„Welcome To Karastan“ von Regisseur Ben Hopkins ist eine Komödie, die in einer neugegründeten Kaukasus-Republik spielt. Hauptfigur Emil Forester ist als Filmemacher in eine Schaffenskrise geschlittert und nimmt das Angebot an, in Karastan an einem Filmfestival teilzunehmen. Was der Londoner dort an seltsamen Bräuchen, postsowjetischer Architektur und in Form des allmächtigen Präsidenten Abashiliev erlebt, sorgt für die gefühlten Parallelen zur Kasachen-Komödie „Borat“. Die Polizisten tragen etwas zu große Mützen und sind meist korrupt, Wodka ist häufiger zu sehen als Wasser.

„Welcome To Karastan“ kommt komplett ohne Zoten aus und setzt stattdessen auf einen Mix aus Ironie und fast schon wehmütigen Elementen. Gleichzeitig trägt der Film auch eindeutig biografische Züge. Hopkins sagt selbst, dass er mit „Welcome To Karastan“ Erlebnisse von Filmfestivals aus Kasachstan, der Türkei, Armenien, Afghanistan oder Russland verarbeitet.

„Welcome To Karastan“ (OmU) D/GB 2014, 100 Minuten, ab 12 Jahren, Regie: Ben Hopkins, Darsteller: Matthew MacFadyen, MyAnna Buring; Di 16.5., 21 Uhr, 3001, Sternstraße 75 (Anreise hier), Karten