Was haben Deutschland und Puerto Rico gemein? Richtig! In beiden Ländern gibt es etliche Menschen, die die Band Saga lieben. In anderen Ländern ist Saga eher etwas für Eingeweihte, aber in der Karibik und in Mitteleuropa scheinen Seelenverwandte zu Hause zu sein – wer hätte das gedacht!

Allerdings dürfte das Faible für Saga – das Faible zweier doch eigentlich recht unterschiedlicher Menschen­typen – doch purer Zufall sein, denn die Musik, die Saga macht, gehört in einen größeren Zusammenhang. Die Musik, die Saga macht, hört auf den schönen Namen „Melodic Rock“ und ist in ihrer alle Moden überstehenden Zähigkeit, in ihrer weltweiten Anschlussfähigkeit ein bewundernswertes Phänomen – sie ist nicht tot zu kriegen. Man hört sie seit Jahrzehnten in Europa und Amerika, im Osten und im Westen. Regionale Vorlieben inbegriffen – siehe die karibisch-germanische Euphorie für Saga.

Wenn die Musiker von Saga jetzt mal wieder nach Hamburg kommen, dann tun sie das als langgediente Fahrensmänner der gerne auch progressiv genannten Spielart des Rock, in der wildes Getrommel mit heftigen Gitarrenläufen, dengelenden Synthieflächen und engagiertem Gesang gemixt wird. Wer an Melodic Rock denkt, der denkt an schwitzende Männer, offene Hemden und nicht enden wollende Gitarrensoli, die nur die peinlich finden, die kein Standvermögen haben.

Die aus Kanada stammende Band Saga hat etliche Personalwechsel hinter sich. Seit 2011 ist der Gründungs-Sänger, Michael Sadler, wieder mit dabei. „Sagacity“, das 22. Album der Musiker, erschien erst im vergangenen Jahr und ist so laut wie die jedes andere Album der Band.

Bemerkenswert ist, dass Rock eben doch ein Jungbrunnen sein kann – jedenfalls wollen wir das Wort „Alt­rocker“ für Saga nicht verwenden. Wer noch so ausgedehnt auf Tour gehen kann, der ist der Stolz des Melodic Rock.

Saga Di 28.4., 21 Uhr, Fabrik, Barnerstraße 36 (Anreise hier), Tickets 31 Euro im Vorverkauf und an der Abendkasse