Das britische Musikerkollektiv hat nämlich im vergangenen Jahr nicht nur ein Album mit dem Titel „Axiom“ herausgebracht, sondern unter gleichem Namen auch einen 40 Minuten langen Film in Schwarz-Weiß.

Bevor Archive auf die Bühne geht, gibt es erst mal etwas zu sehen. Das britische Musikerkollektiv hat nämlich im vergangenen Jahr nicht nur ein Album mit dem Titel „Axiom“ herausgebracht, sondern unter gleichem Namen auch einen 40 Minuten langen Film in Schwarz-Weiß. Den hat das spanische Kollektiv NYSU gedreht, Archive hat dazu die Musik geschrieben. „Immer wieder haben Fans zu uns gesagt, dass unsere Musik klingen würde wie ein Soundtrack. Jetzt haben wir diese Filmmusik geschrieben“, sagt Darius Keeler.

Zusammen mit Danny Griffiths hat er die Band vor 21 Jahren in London gegründet. Anfangs zählte Archive zum Genre des Trip-Hop, inzwischen hat sich die Band in Richtung Post-Rock entwickelt, ohne dass man sie wirklich in eine Schublade stecken könnte. Zu viele verschiedene Einflüsse finden sich in ihren Kompositionen wieder.

„Axiom“, im Mai 2014 erschienen, ist ein großes teilweise orchestrales, teilweise elektronisches Werk, das in seiner Düsternis zu den traumhaften Bildern des Films passt. Anders als es normalerweise der Fall ist, mussten die Filmmacher von NYSU Bilder für einen bereits vorhandenen Soundtrack finden, es glang ihnen hervorragend.

Doch Archive hat sich mit dem spektakulären Projekt nicht allzu lange aufgehalten, sondern in ihrem Schaffensdrang weitergemacht. Anfang Januar 2015 erschien bereits das nächste Album der Band, benannt „Restriction“. Die Kreativität der Band scheint unbegrenzt, denn auch „Restriction“ weist keinen einzigen Schwachpunkt auf. „Unsere Reise geht weiter“, sagt Darius Keeler, der an den meisten der Songs als Komponist beteiligt gewesen ist.

Um die große Bandbreite von „Restriction“ zu verdeutlichen, hat die Band aus dem Londoner Süden gleich drei Singles gleichzeitig veröffentlicht: das im Prog-Rock-Stil groovende „Feel It“, das wuchtige „Kid Corner“ und das Liebeslied „Black And Blue“, das Holly Martin singt. Überhaupt prägt die seit 2012 hinzugekommene Martin den Sound von Archive mit ihrer warmen Stimme entscheidend mit.

Das intime „Half Built Houses“ mit ihr als Sängerin zählt zu den Höhepunkten der insgesamt zehnten Platte der Band. Doch die Mehrzahl der Songs wird von einem pulsierenden Sound aus Bass, Schlagzeug und Gitarren vorangetrieben. Sie haben Wucht und Opulenz und erinnern manchmal an den Progressive Rock der 70er-Jahre.

Das Cover von „Restriction“ zeigt wieder das besondere visuelle Faible von Archive. Das Cover und das Booklet hat der britische Designer und Fotograf Brian Cannon gestaltet, der auch für Oasis „Definitely Maybe“ und für Verve „Urban Hymns“ kreiert hat. Für „Restriction“ hat er arktische Eiswüsten aufgenommen, die trotz strahlend blauen Himmels doch frösteln machen und sehr gut in die Jahreszeit passen.

Archive So 1.3., 20 Uhr, Große Freiheit 36, Karten zu 26 Euro im Vorverkauf und an der Abendkasse